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13.10.2017 | 04:42 | Umweltpolitik 
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Stuttgart will weiter gegen Feinstaub kämpfen

Stuttgart - Trotz vermutlich überschaubarer Wirkung will Stuttgart am Feinstaubalarm festhalten. «Freude macht uns das auch nicht, aber es ist notwendig», sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart vor der am Wochenende startenden dritten Feinstaubalarm-Periode.

Feinstaubalarm Stuttgart
Selbst wenn die Luftverschmutzungswerte etwas besser werden, sieht Oberbürgermeister Fritz Kuhn keinen Grund zur Entwarnung: Stuttgart hält am Feinstaubalarm fest, solange das nötig ist. (c) proplanta
Es gehe um Gesundheitsschutz und da könne die Stadt nichts verzichten, was zur Luftreinhaltung beiträgt. Vom Wochenende an kann - bei entsprechender Wetterlage, die eine hohe Schadstoffbelastung der Luft erwarten lässt - wieder Feinstaubalarm ausgelöst werden. Seit Anfang 2016 gibt es dieses Instrument. Bis es wieder regnet oder der Wind die Schadstoffe aus dem Talkessel bläst, werden Autofahrer zum freiwilligen Umstieg auf Busse und Bahnen aufgerufen. Richtig verboten ist an solchen Tagen das Anfeuern sogenannter Komfortkamine, die allein der Bequemlichkeit dienen.

Wie viele Stuttgarter und Pendler dem städtischen Aufruf über Banner, das Radio oder Soziale Medien zum Autoverzicht tatsächlich folgen, lasse sich nicht klären, saget Kuhn. «Aber die Stadtbahnen sind dann schon voll.» Schätzungen aus der Anfangszeit des Feinstaubalarms lassen aber vermuten, dass die Wirkung überschaubar ist. Busse und Bahnen registrierten nur rund fünf bis sechs Prozent mehr Fahrgäste.

Der Grünen-Politiker betonte, dass der Alarm nur eine Maßnahme von etlichen zur Luftverbesserung sei. So werde das Bahnnetz ausgebaut, Taktungen würden verdichtet. «Über viele Jahre hinweg» müsse Stuttgart damit weitermachen, sagte Kuhn. 2018 starte zudem ein neuer Expressbus. Getestet werde bis zum Frühjahr die Wirkung der Mooswand in der Nähe von Deutschlands Feinstaub-Hotspot Neckartor.

Am Montag starte zudem die Nassreinigung der Straßen dort. Bis zum Ende der Feinstaubalarm-Saison im April werde das rund 600 000 Euro kosten. Ziel sei es, Dreck aufzusaugen bevor er durch den Verkehr zu Feinstaub zerrieben wird. Kuhn versprach: «Wir werden nicht ruhen, bis das Problem gelöst ist.» Die aktuellen Werte zeigten, dass die EU-Grenzwerte für Feinstaub am Neckartor und für Stickoxide an mehreren Messstationen in der Stadt auch 2017 gerissen werden.
dpa/lsw
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Kommentare 
cource schrieb am 13.10.2017 08:45 Uhrzustimmen(99) widersprechen(40)
es gibt tausende städte und dörfer die in Talkesseln liegen, da sollten sich die stadt-/raumordnungsplaner mal an der erstellung eines umsiedlungsprogramms machen
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