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08.02.2022 | 15:10 | Rastplatz 

Tausende Sing- und Zwergschwäne fressen sich im Norden satt

Bergenhusen - Die Zwergschwäne sind wieder da. Tausende der weißen Vögel sammeln sich derzeit in dem Feuchtwiesen-Gebiet an Eider, Treene und Sorge (ETS).

Rastender Schwan
Tausende Schwäne versammeln sich derzeit auf den Feldern und Wiesen in Schleswig-Holstein. Sie machen Pause auf dem Weg in ihre arktischen Brutgebiete. (c) proplanta
Auf ihrem Flug aus ihren Winterquartieren in den Niederlanden und Großbritannien in die arktischen Brutgebiete fliegen sie gezielt diese Region mit ihren zahlreichen Tümpeln und Teichen für einen mehrwöchigen Zwischenstopp an.

Zwischen die Zwergschwäne (Cygnus columbianus bewickii) mischen sich auch die ähnlich aussehenden Singschwäne (Cygnus cygnus). Der Schwarzanteil an den Schnäbeln der Zwergschwäne ist indes stärker ausgeprägt als bei den Singschwänen, die zudem etwas größer sind.

Die meisten Zwergschwäne kämen derzeit in Schleswig-Holstein an, sagte Frauke Mohrwinkel vom Michael-Otto-Institut im Naturschutzbund Nabu in Bergenhusen (Kreis Schleswig-Flensburg). Die ersten Zwergschwäne seien bereits Ende Okotber, Anfang November gesichtet worden, am 15. Januar wurden in Schleswig-Holstein bereits 3.000 Tiere gezählt. Das Überwinterungsgebiet verlagere sich immer mehr hierhier.

Rund die Hälfte der nordwesteuropäischen Zwergschwan-Population rastet jeden Winter in den großen Flussniederungen Norddeutschlands. Die Eider-Treene-Sorge-Niederung und die angrenzenden Grünlandgebiete am Nord-Ostseekanal einschließlich der Haaler Au-Niederung gehören laut Nabu seit mehr als 25 Jahren zu den Hauptrastgebieten in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland.

So bestand im März 2021 die gesamte nordwest-europäische Zwergschwan-Population nach Nabu-Angaben aus rund 18.000 Tieren. 9.000 davon wurden in dem Monat in Deutschland gezählt. Der überwiegende Teil davon (7.000 Tiere) wurde in Schleswig-Holstein gesichtet, und davon rund 4.000 Tiere in der Sorge- und Eiderniederung.

Im Feuchtgrünland decken sie ihren Energiebedarf für die kalten Wintermonate und für den Weiterzug in die arktischen Brutgebiete. Nachts ruhen sie auf nahe gelegenen Schlafgewässern. Die Bestände nehmen seit Jahren jedoch verstärkt ab, die Gründe dafür sind noch nicht abschließend geklärt.

Daher habe der Nabu im November 2020 das sechsjährige Förderprojekt «Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland» begonnen, sagte Mohrwinkel. Es solle erforscht werden, warum der Bestand abnehme und was dagegen getan werden könne. 38 Zwergschwäne seien im Rahmen des Projektes bereits mit einem kleinen Sender versehen worden.

Informationen zum Projekt und den Schwänen allgemein können Interessierte bei den Zwergschwantagen am letzten Februarwochenende erhalten. Außerdem werden Ferngläser und Spektive bereitgestellt, um die Zwergschwäne beim Einflug zu ihren Schlafgewässern beobachten zu können.
dpa/lno
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