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02.03.2015 | 18:15 | Unwetter 
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Tornado-Verdacht in Osthessen

Gemünden/Fulda - Ein heftiger Sturm hat in der Nacht zum Montag in Gemünden im Vogelsbergkreis gewütet.

Unwetter Hessen 2015
War das ein Tornado? Selbst wenn das nie geklärt wird - die Schäden sind beträchtlich, die ein Sturm in Osthessen hinterlassen hat. In Sekunden stürzen Bäume und Masten um, Dächer werden abgedeckt. Am Morgen bietet sich ein Bild der Verwüstung. (c) proplanta
Mindestens 16 Dächer deckte er ab. Herabstürzende Ziegel verletzten nach Feuerwehrangaben einen Anwohner. Zahlreiche Bäume und Strommasten knickten bei dem Gewitter um, Telefonleitungen wurden beschädigt, wie die Polizei berichtete. Der Strom fiel vorübergehend aus.

Ob ein Tornado durch die Region zog, war am Montagnachmittag noch unklar. «In unserer Datenbank wird der Vorfall als Verdachtsfall gelistet», sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Das Problem: Der Sturm tobte nachts, es gibt keine Augenzeugen oder Fotos, die genaue Aussagen zulassen.

Seit Jahresbeginn hat der DWD bundesweit fünf solcher Verdachtsfälle registriert und einen Tornado bestätigt - am 10. Januar im niedersächsischen Kamerun-Sarenseck.

Meteorologe Herold hält für Osthessen eine starke Fallböe für wahrscheinlicher. Wie ein Tornado sei dieses Sturm-Phänomen ganz lokal und könne große Zerstörungen anrichten. Der Unterschied: Eine Fallböe nimmt eine Richtung, ein Tornado ist ein Wirbelsturm. Eine Gewitterlinie sei in der Nacht über die Region gezogen, starke Temperaturunterschiede hätten Sturm entstehen lassen, sagte Herold.

Am Morgen waren Handwerker, Hausbewohner, Helfer und die Feuerwehr mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Sie beseitigten massenhaft herabgefallene Ziegel und zerlegten mit Motorsägen umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste. Bei einem Wohnhaus hatte der gewaltige Wind das Dach angehoben. Dachziegel beschädigten auch Autos.

Auf der Autobahn 5 bei Alsfeld wurde der Fahrer eines Kleintransporters auf dem Weg in Richtung Kassel von dem Unwetter überrascht. Der Mann kam ins Schleudern und prallte mit seinem Fahrzeug in die Leitplanke. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Wegen der Bergungsarbeiten war die A5 zwischenzeitlich gesperrt.

In der Nähe von Hünfeld kippte ein Baum auf die Autobahn 7, in Heringen-Herfa stürzte ein Baum auf ein Dach. In Bad Hersfeld wurde ein parkendes Auto unter einem Baum begraben. Zahlreiche Straßen in der Region waren vorübergehend gesperrt. Auch aus Amöneburg meldete die Polizei Gießen umgestürzte Bäume. (dpa)
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Kommentare 
hessen_tornado schrieb am 10.03.2015 17:56 Uhrzustimmen(97) widersprechen(94)
Mittlerweile wurden die Schäden untersucht und festgestellt das es sich hierbei um einen Tornado der Klasse F1 gehandelt hat. Dafür sprechen einige Schadensaufnahmen und Luftbilder. Genaueres kann man bei www.tornado-map.de erfahren.
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