„Nach dem Scheitern des UN-Klimagipfels in Kopenhagen ist es beim informellen Ministertreffen auf dem Petersberg bei Bonn leider noch nicht gelungen, die klimapolitische Blockade zu überwinden. Immerhin setzt sich innerhalb der Europäischen Union allmählich die Erkenntnis durch, dass sich Politik und Wirtschaft bereits jetzt auf eine Verringerung des Treibhausgasausstoßes um mindestens 30 Prozent im Zeitraum von 1990 bis 2020 einstellen müssen, und zwar ohne sich weiter von den Entscheidungen anderer Staaten abhängig zu machen. Nur so können wir zukunftsfähige Märkte erfolgreich erschließen und die angesichts der Klimakrise notwendigen Reduktionsziele erreichen.“
Die internationalen Klimaverhandlungen müssen aus NABU-Sicht letztendlich in einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag münden.
Selbst wenn dies bis zur nächsten Weltklimakonferenz im Dezember 2010 in Cancún/ Mexiko nicht gelingt, müssen bis dahin konkrete Ergebnisse vorliegen. Die Industriestaaten sollten dabei auch eine vorübergehende Verlängerung des 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls in Betracht ziehen.
Tschimpke: „Daneben können breit angelegte Kooperationen mit Schwellen- und Entwicklungsländern helfen, den weltweiten
Klimaschutz voranzubringen. Die schnelle Einführung und Verbreitung von Klimaschutztechnologien, Konzepte zur Unterstützung bei der Anpassung an den
Klimawandel und beim Erhalt von intakten Ökosystemen wie Wäldern und Mooren können demonstrieren, dass
Klimapolitik abseits der Verhandlungstaktiken funktioniert und bereits in der Praxis Wirkung zeigt. Die erneute Ankündigung der Bundesregierung, hierfür mehr Gelder bereit zu stellen, begrüßen wir. Allerdings mangelt es an Glaubwürdigkeit, wenn gleichzeitig der Finanzminister die weitere Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland zusammenstreicht.“ (nabu)