In weiten Teilen Deutschlands hat es erneut heftige Regenfälle gegeben. Besonders betroffen waren in der Nacht zu Dienstag der Süden Niedersachsens und der Norden Thüringens, wie der Deutsche Wetterdienst am Morgen mitteilte. Hier seien in den letzten 24 Stunden zwischen 50 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, punktuell sogar 100 Liter pro Quadratmeter. «Das ist mehr als die übliche monatliche Niederschlagsmenge, und es wird noch einiges dazu kommen, sagte DWD-Meteorologe Thore Hansen. (c) proplanta
Keller liefen in der Nacht zu Dienstag voll, Bäche übertraten die Ufer. Besonders stark betroffen waren die Landkreise Holzminden und Hameln-Pyrmont, die Region Hannover und der Harz. Menschen seien bislang nicht verletzt worden.
In Eldagsen bei Springe mussten zahlreiche Keller ausgepumpt werden, Straßen standen unter Wasser. «Der Bach tritt hier massiv über», sagte Daniel Sundmacher, Pressesprecher der Feuerwehr Springe. Am Morgen sollte das Ufer mit Sandsäcken abgesichert werden. Auch in den Städten Gehrden und Barsinghausen musste die Feuerwehr vereinzelt ausrücken.
Der Regen führte auch in den Landkreisen Holzminden und Hameln-Pyrmont zu Überschwemmungen. Flüsse traten über, Straßen wurden überflutet. Eine Landstraße in Holzminden musste auf einer Länge von 300 Metern wegen des Hochwassers voll gesperrt werden. Nach Angaben der Regionalleitstelle gab es bis zum frühen Morgen rund 50 Einsätze.
Im Harz nahm der Regen am Morgen zu, wie die Polizei in Northeim mitteilte. In Osterode trat ein Bach über, in Gandersheim musste eine Landstraße gesperrt werden. Auch in Einbeck war eine Straße nicht mehr zu befahren, nachdem das Wasser bis zu 20 Zentimeter hoch auf der Fahrbahn stand. Unfälle habe es zunächst keine gegeben.
Der Deutsche Wetterdienst hatte am Montagabend vor starken Regenfällen in Niedersachsen gewarnt. Auch am Dienstag und Mittwoch gehen die Experten von Dauerregen aus.
Dauerregen füllt Flüsse dramatisch - Hochwassergefahr steigt
Aufgrund des anhaltenden Dauerregens sind die Wasserstände einiger Flüsse des Landes stark gestiegen. Die Holtemme am Pegel Steinerne Renne im Harz überschritt bereits die höchste Stufe 4, wie die Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg auf ihrer Internetseite am Dienstag mitteilte. Den Angaben zufolge sind Flächen entlang des Gewässers bereits überflutet. Auch an anderen Flüssen im Harz wie etwa der Bode oder Ilse rechnen die Experten mit steigenden Wasserständen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes soll der Dauerregen am Mittwoch anhalten. An größeren Flüsse wie Elbe und Saale herrschte zunächst keine Hochwassergefahr.