Weltweit müssten 2,5 Milliarden Menschen - mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung - ohne ein funktionierendes Abwassersystemen leben, betonte der World Wide Fund for Nature (
WWF) am Sonntag in Frankfurt am Main zum
Weltwassertag an diesem Montag (22. März). Das gefährde auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Die Bundesregierung setzt sich für ein Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung ein.
«Fast 900 Millionen Menschen haben auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu adäquaten sanitären Einrichtungen. Alle 20 Sekunden stirbt deswegen ein Kind», erklärten Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (beide FDP) am Wochenende in Berlin. Die Bundesregierung unterstütze die Arbeit der Unabhängigen Wasserexpertin der Vereinten Nationen (UN), Catarina de Albuquerque, für die Anerkennung eines Menschenrechts auf sauberes Wasser. Beide Minister wollen sich am Weltwassertag mit de Albuquerque treffen.
Nach WWF-Ansicht ist das Trinkwasserproblem nur durch ein umfassendes Management zu lösen. «Wer sauberes Trinkwasser für die gesamte Weltbevölkerung will, der muss auch die Defizite in der Abwasserreinigung angehen», betonte WWF-Wasserexperte Martin Geiger. Ungeklärtes Abwasser sickere auch in Trinkwasserquellen. Außerdem müssten Feuchtgebiete und Flüsse mit ihrer natürlichen Reinigungsfunktion besser geschützt werden. Auch in der Europäischen Union bestehe weiter Handlungsbedarf. Ganze Regionen etwa in Portugal und Rumänien müssten ohne ausreichende Abwasserreinigung auskommen.
Der Weltwassertag war 1992 nach dem Weltgipfel von Rio de Janeiro von der UN-Vollversammlung ausgerufen worden, um die Bedeutung von sauberem Trinkwasser und angemessener Abwasserbehandlung zu betonen. Er wurde 1993 zu ersten Mal begangen. (dpa)