Gewitter mit Starkregen haben in Deutschland schwere Schäden angerichtet. Bei der Bundesgartenschau wurde ein Besucher von einem großen Ast erschlagen. Die Tore des Geländes bleiben nun erstmal zu. (c) proplanta
Bei der Bundesgartenschau (Buga) im brandenburgischen Rathenow erschlug ein herabstürzender 25 Zentimeter dicker Ast am Samstagabend einen 49-jährigen Mann. Das Buga-Gelände wurde zunächst geschlossen. Zuerst müssten die Gewitterschäden beseitigt werden, sagte Buga-Sprecherin Amanda Hasenfusz am Sonntag.
Vielerorts führte Starkregen zu schweren Überschwemmungen. In Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt überfluteten Wassermassen Straßen und viele Keller; entwurzelte Bäume stürzten um.
Sintflutartige Regenfälle überschwemmten am Sonntag Straßen im Südwesten. In Spaichingen bei Tuttlingen musste die Hauptstraße komplett gesperrt werden, teilte die Polizei mit. In Denzlingen in der Nähe von Freiburg im Breisgau standen Unterführungen rund einen halben Meter hoch im Wasser. Ein Autofahrer blieb unter einer Eisenbahnbrücke im Wasser stecken.
In Brüggen am Niederrhein wurden bereits am Freitag sechs Teilnehmer eines Zeltlagers von einem Blitz getroffen. Zwei Betreuer und vier Jugendliche hätten ein Zelt festgehalten, damit es nicht wegfliegt, sagte der Vize-Kreisbrandmeister. Dann sei ein Blitz direkt in das Zelt eingeschlagen. Die sechs Verletzten kamen ins Krankenhaus.
In Rüdesheim und Umgebung rückte die Feuerwehr am Freitagabend zu mehr als 200 Einsätzen aus. Bei dem Touristenstädtchen wurden 22 Ausflugsgäste in den Gondeln einer Seilbahn vom Unwetter überrascht.
Sie steckten laut Polizei etwa eine halbe Stunde fest, bevor sie vom Rettungsdienst empfangen wurden. Auch im Eifelkreis Euskirchen hielt Starkregen die Feuerwehr pausenlos im Einsatz. «Wir haben Notrufe ohne Ende», sagte ein Sprecher. In Zülpich könnten laut Deutschem Wetterdienst (DWD) rund 70 Liter pro Quadratmeter gefallen sein.
Dagegen machte Hitze mit Werten über 30 Grad Hunderten Besuchern eines Rockfestivals im Osten Österreich zu schaffen. 880 erschöpfte Fans mussten seit dem Start des Festivals «Nova Rock» am Neusiedler See am Freitag betreut und 44 von ihnen vorübergehend ins Krankenhaus gebracht werden, teilte das Rote Kreuz am Samstag mit. Die häufigsten Klagen waren Sonnenbrand, Austrocknung und Sonnenstich. Zu den angesagten Bands am Samstag zählten auch die Toten Hosen.