Die Bäume seien weiterhin derartig durch Trockenheit geschwächt, dass sie sich auch im nächsten Jahr nicht gegen den Befall zur Wehr setzen könnten, sagte Michael Blaschke, Sprecher vom Landesforstbetrieb Wald und Holz, der Deutschen Presse-Agentur.
Bayerische Forstleute hatten sich in dieser Woche vorsichtig optimistisch gezeigt, es könne sich ein Ende der Plage abzeichnen. Auch waren in einigen Regionen des Freistaates die Borkenkäferschäden in diesem Sommer weit hinter den Prognosen zurückgeblieben.
«Es müsste durchgehend bis März Nieselregen geben, um dem
Borkenkäfer bei uns etwas entgegensetzen zu können», sagte Blaschke zur Situation in NRW. Im Waldboden bestehe ein gewaltiges Wasserdefizit, entsprechend anfällig seien die gestressten Bäume. Zu trockene Fichten produzieren zu wenig Harz, der normalerweise gegen Käferfraß schützt.
«Der Borkenkäfer hat in diesem Jahr unvermindert weiter gemacht», sagte Blaschke. Besonders betroffen waren einst fichtenreiche
Wälder im Sauer- und Siegerland, aber auch im Eggegebirge im Nordosten des Bundeslandes, im Oberbergischen und Rhein-Erft-Kreis seien große Mengen Nadelwald kaputtgefressen.
Nach jüngsten Angaben der Landesregierung hat der Borkenkäfer damit seit dem Beginn der Plage im Frühjahr 2018 inzwischen 27,6 Millionen Kubikmeter Holz vernichtet, vor allem Fichte. Allein in dieser Saison fielen ihm damit mehr als 11 Millionen Kubikmeter Holz zum Opfer.
Mit Temperaturen unter 16,5 Grad gehe der Borkenkäfer zwar nun in Winterruhe und pausiere bis zum kommenden Frühjahr. «Es ist aber in keiner Weise absehbar, dass es dann im Frühjahr nicht unvermindert weitergeht», sagte Blaschke.
Die Experten von Wald und Holz gehen davon aus, dass mittlerweile 30 Prozent der Fichtenbestände zerstört sind. Trockenheit und Stürme haben ihr Übriges getan und machen auch anderen Baumarten schwer zu schaffen, etwa der Buche.