Die Internationale Walfangkommission (IWC) will auf ihrer am Montag im slowenischen Portoroz beginnenden Konferenz viele Schlupflöcher schließen. Auf der alle zwei Jahre veranstalteten Tagung mit Experten aus fast 90 Staaten will dagegen Japan seinen seit Jahren umstrittenen Walfang ausweiten.
Tokio will ein neues sogenanntes wissenschaftliches Fangprogramm durchsetzen, obwohl der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag erst vor einem halben Jahr den Walfang unter dem vorgeschobenen Stichwort Wissenschaft als illegal gebrandmarkt hatte. Umweltverbände verurteilten die Pläne Tokios einhellig.
«Der japanische Walfang muss endgültig gestoppt werden», verlangte die Organisation
WWF vor Konferenzauftakt. «Zu viele Tiere sind ohne nennenswerte Forschungsergebnisse getötet worden», kritisierte Pro Wildlife.
«Für moderne Walforschung muss kein Wal sein Leben lassen», setzte sich auch ein Greenpeace-Experte für den Stopp der japanischen Pläne ein. Japans Regierungschef Shinzo Abe hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, sein Land wolle den wissenschaftlichen Walfang wieder aufnehmen.
Artenschützer kritisierten, dass bei der Tagung Verstöße gegen das Fangverbot durch Island, Grönland und Norwegen ausgeklammert seien. Allerdings arbeite die EU an einer Erklärung, in der die isländische Waljagd scharf kritisiert wird, hieß es in Portoroz. Das Land habe seine Fangquote für die kommenden vier Jahre eigenmächtig auf 154 Finn- und 229 Zwergwale erhöht, berichteten Tierschützer. (dpa)