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12.06.2015 | 13:30 | Walnussfruchtfliegen 

Walnüsse von neuer Fruchtfliege befallen

Frankfurt/Oder - Der Pflanzenschutzdienst des Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) warnt auch in diesem Jahr vor dem Befall von Walnüssen durch eine neue Fruchtfliege.

Walnüsse
(c) proplanta
Fruchtfliegen können an verschiedenen Obst- und Gemüsearten große Schäden anrichten. Durch den Befall werden die Früchte unansehnlich, Verkauf oder Lagerung sind so gut wie ausgeschlossen.

Der Pflanzenschutzdienst erwartet für 2015 eine weitere Ausbreitung der Walnussfruchtfliegen Rhagoletis completa und Rhagoletis suavis. Seit dem Erstfund 2013 haben sie sich in alle Richtungen ausgebreitet und sind 2014 in Werder, Stahnsdorf, Teltow und Großbeeren nachgewiesen worden. Um den Erhalt der Walnussbäume zu gewährleisten, bittet der Pflanzenschutzdienst des LELF die Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung.

Wie ist der Befall festzustellen?

Die Fruchtfliegen können mit gelben Leimtafeln, die in die Walnussbäume gehängt werden, gefangen und somit an der Vermehrung gehindert werden. Die Flugzeit beginnt Mitte bis Ende Juni und geht bis in den September. Die Weibchen legen ihre Eier in den grünen Fruchtschalen der Walnüsse ab. Die Schäden werden durch die sich entwickelnden Larven verursacht.

Mehrere Fliegenmaden fressen an den Fruchtschalen, so dass diese schwarz und schleimig werden. Die Larven fallen mit den Nüssen vorzeitig ab oder sie lassen sich zu Boden fallen, um sich dort einzugraben und zu verpuppen. Die nächste Generation beginnt mit dem Schlupf der Fliegen im nächsten Jahr.

Was ist zu tun?

Eine Bekämpfung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich. Die Fliegen können aber mit den gelben Leimtafeln dezimiert werden. Sie sind in Baumärkten und Gartencentern erhältlich. Um eine Verpuppung der Larven im Boden zu verhindern, hilft das Absammeln vorzeitig herabgefallener Nüsse und deren Entsorgung im Hausmüll.

Befallene Nüsse nicht auf den Kompost! Eine weitere Möglichkeit ist das Auslegen sehr feinmaschiger Netze (Lochweite kleiner als 1 mm²) oder Vliese mindestens im Durchmesser der Krone unter dem Nussbaum, es kann auch noch etwas darüber hinaus ausgelegt werden. So wird die Verpuppung im Boden verhindert. Im nächsten Frühjahr können unter befallenen Bäumen zur Verhinderung des Ausflugs von erwachsenen Tieren auch Vliese oder Folien ausgelegt werden.

Diagnose und Artbestimmung

Erwachsene Fruchtfliegen auf der gelben Leimtafel können im Phytopathologischen Speziallabor des LELF (Steinplatz 1, in 15806 Zossen) morphologisch bestimmt werden. Die Larven in befallenen Fruchtschalen lassen sich laboranalytisch bis zur Art bestimmen. Bei Einsendung von Proben bitte den Standort des Baumes angeben.

Ansprechpartner: Toralf Pfannenstill, Telefon: 033702 736-29, E-Mail: toralf.pfannenstill@lelf.brandenburg.de (mlul-brandenburg)
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