Sachverständige: Pilzsaison noch nicht richtig gestartet. (c) proplanta
Normalerweise sei jetzt mit einem ordentlichen Pilzschub und einer großen Sortenvielfalt zu rechnen, erklärte der Mainzer Pilzsachverständige Oliver Bieg. Momentan sei im Wald, etwa im Taunus, jedoch noch nicht viel los. Im Wald hinter Wiesbaden sei er allerdings bereits fündig geworden. «Man kann zwar noch von keiner Pilzschwemme sprechen, aber es lässt sich schon gut an.»
Auch in der Eifel sei es äußerst mager, erklärte der Pilzsachverständige Helmut Kolar aus Vallendar bei Koblenz. Zu finden seien die schmackhaften Austernseitlinge, die auf Totholz wachsen. Die aktuelle Wetterlage stimme ihn jedoch zuversichtlich, so Kolar.
Bislang hat er keine Anfragen von Menschen erhalten, die sich Pilze bestimmen lassen wollten oder von besorgten Eltern, deren Kinder sich Pilze in den Mund gesteckt haben, wie Bieg sagte. Ganz genau ließe sich das Pilzwachstum jedoch nicht voraussagen. Bieg hofft daher auf eine Änderung in den kommenden Tagen. Dann seien typischerweise Pfifferlinge und Sommersteinpilze zu finden. Auch das Sammeln von Fichtensteinpilzen sei ab Anfang August möglich. Die ersten Exemplare von Sommersteinpilzen seien im Saarland bereits gesichtet worden, berichtete Kolar.
Der Mainzer Sachverständige Bieg erklärte, bei Steinpilzen sei ein «alternierender Effekt» bekannt: Eine Saison mit wenigen Pilzen wechsele sich mit einem ertragreichen Herbst ab. «Im vergangenen Jahr gab es viele Steinpilze im Rhein-Main-Gebiet, deshalb könnte jetzt ein Pausenjahr folgen.»