Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt warnte am Freitag in Frankfurt vor «Giftsträußen». Viele Rosen seien stark mit Pestiziden belastet. Der Kontakt mit dem Giftcocktail könne zu Hautausschlag führen, die Dämpfe könnten Augen und Atemwege reizen. «Wirklich schöne Blumen machen Menschen nicht krank», sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Bärbel Feltrini laut Mitteilung. «Die Kunden haben die Macht, das Angebot zu beeinflussen.»
Beim Einkauf sollten sie auf fair gehandelte Rosen achten. Diese Blumen seien an Siegeln der Initiativen Fair Flowers Fair Plants (FFP) und Flower Label Program (FLP) zu erkennen, die auch garantierten, dass in den Herkunftsländern der Arbeits- und Gesundheitsschutz eingehalten und die Beschäftigten vor Ort vernünftig bezahlt werden. Wie hoch der Anteil fair gehandelter Blumen ist, konnte jedoch weder die Gewerkschaft noch der Bundesverband der Floristen sagen.
Auf die ökologischen Auswirkungen des Blumenanbaus in den Herkunftsländern wies die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (
WWF) in Frankfurt hin. In Kenia etwa habe sich die Schnittblumenproduktion in der Region des Naivashasees seit 1995 verdreifacht. «Ein solch enormer Zuwachs ist aufgrund der dafür beanspruchten Wassermenge nicht ohne Risiken für das empfindliche Ökosystem», sagte WWF-Experte Martin Geiger laut Mitteilung.
Schätzungsweise bis zu 480 Millionen Rosen auf dem deutschen Markt stammten aus dem afrikanischen Land. Industrie und Behörden vor Ort müssten Standards für nachhaltige Anbaumethoden entwickeln. Nach WWF-Angaben kommt mindestens die Hälfte aller am Valentinstag verkauften Rosen aus südlichen Ländern, vor allem Ostafrika und Lateinamerika. Holland exportiere zwar eine große Menge nach Deutschland, die Blumen stammten aber zum großen Teil aus anderen Ursprungsländern und würden über die holländischen Blumenauktionen weiterverkauft. (dpa)