Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.12.2023 | 00:02 | Flugverkehr 

Weniger langlebige Kondensstreifen durch Veränderung der Flughöhe?

Köln - Langlebige Kondensstreifen von Flugzeugen lassen sich oft schon durch eine geringe Veränderung der Flughöhe vermeiden.

Kondensstreifen
Bild vergrößern
(c) proplanta
Das haben Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln und des Maastricht Upper Area Control Centre (MUAC) von Eurocontrol mit einem Experiment während der Corona-Pandemie belegt. Es sei ein wichtiger Schritt, um langfristig die Klimawirkung des Luftverkehrs deutlich zu verringern, teilten das DLR und das MUAC mit.

Die Forscher nutzten für ihre Untersuchungen die Situation während der Pandemie 2021, als es weniger Flugverkehr gab. In dieser Zeit untersuchten sie im oberen Luftraum über Nordwestdeutschland und den Benelux-Staaten die Bildung Kondensstreifen.

Kondensstreifen entstehen laut DLR dadurch, dass Flugzeugtriebwerke Rußpartikel ausstoßen, die in typischen Flughöhen oft als Kondensationskeime für kleine Wassertropfen wirken. Diese gefrieren dann zu Eiskristallen, die am Himmel als weiße Kondensstreifen sichtbar werden. Ob und in welchem Umfang das geschieht, hängt nach Angaben der Studienautoren unter anderem von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit auf der Flugroute ab.

Wenn die Wetterprognose langlebige Kondensstreifen auf der regulären Flughöhe erwarten ließ, wurde an einigen Tagen die Route beibehalten, an anderen kam ein «Ausweich-Verfahren» zum Einsatz. Konkret wurde die Flughöhe von Flugzeugen dann um etwa 660 Meter nach oben oder unten verändert.

Mit Satellitenbildern überprüften die Forschenden, ob sich jeweils langlebige Kondensstreifen gebildet hatten oder nicht. Die Flüge an den Tagen, an denen nicht in den Luftverkehr eingegriffen wurde, dienten als Referenz. Im Ergebnis zeigte sich, dass langlebige Kondensstreifen bei veränderter Flughöhe tatsächlich seltener auftraten, berichtet das Team um Robert Sausen vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre und Rüdiger Ehrmanntraut vom MUAC in der «Meteorologischen Zeitschrift».

Allerdings führen geänderte Flugrouten in der Regel zu erhöhten CO2-Emissionen. Die Routen müssten daher so gewählt werden, dass die Klimawirkung des betreffenden Flugs insgesamt verringert werde, schreibt das DLR. Zudem müsse sichergestellt sein, dass der gesamte Flugverkehr weiterhin sicher abgewickelt werden könne.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Reform des Klimaschutzgesetzes - Druck auf Ampel-Koalition steigt

 Drohen Fahrverbote für den Klimaschutz?

 Weg für Biodiesel geebnet

 Große Klimaschutzlücke im Verkehr errechnet

 Habeck sieht Deutschland bei Klimaziel 2030 auf Kurs

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken