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30.11.2012 | 13:15 | Wetterrückblick November 2012 

Wetter in der Schweiz im November 2012

Zürich - Der November 2012 war zwei bis drei Grad, in höheren Lagen sogar über drei Grad wärmer im Vergleich zur Norm 1961-1990, wie die Messungen von MeteoSchweiz zeigen.

Berge
(c) proplanta
In der Westschweiz und auf der Alpensüdseite fiel reichlich Niederschlag, während die Mengen entlang des Alpennordhangs und im Wallis regional unterdurchschnittlich blieben. Die Sonnenscheindauer erreichte verbreitet etwas unterdurchschnittliche bis normale, am Alpennordhang etwas überdurchschnittliche Werte.


Wechselhafter Beginn

Die ersten beiden Novembertage brachten zeitweilige Niederschläge, aber auch Sonnenschein. Milde Luftmassen ließen dann am 3. die Nullgradgrenze bis gegen 3.000 m ansteigen, und in den Niederungen der Alpennordseite wurden Maxima von 15 bis beinahe 20 Grad registriert. Am 4. November reichte es in Vaduz mit Südföhn sogar für 21.5 Grad. Im östlichen Alpenraum hielt das milde Föhnwetter bis am Abend. Entlang dem Jura und vor allem auf der Alpensüdseite war es bereits wolkenverhangen mit etwas Regen.

Es folgten in allen Landesteilen kräftige Niederschläge und im Norden ein Absinken der Schneefallgrenze bis unter 1.000 m auf den 6. November. Derweil sorgte ein kräftiger Nordföhn auf der Alpensüdseite am 5. und 6. November für sonniges Wetter. Nach einer Wetterberuhigung stiegen die Temperaturen am 9. November mit viel Sonnenschein auch im Norden vor allem in den mittleren und höheren Lagen kräftig an. Die Nullgradgrenze befand sich teils wieder bei 3.000 m ü.M.


Starkniederschläge im Westen, Südföhn im Osten

Eine sehr wetteraktive Störung in Zusammenhang mit einem Tief über Schottland erreichte am 10. November die Westschweiz. Die West- und Nordwestschweiz erhielt sehr große Regensummen. Entlang dem Jura westlich von Neuenburg wurden verbreitet 60 bis 75 mm Regen gemessen. Die Station Changins ob Nyon registrierte sogar 83 mm Niederschlag.

Auch das westliche Mittelland erhielt 30 bis 50 mm. Mit den südlichen Höhenwinden gab es zudem auf der Alpensüdseite intensive Dauerregen, die in den zwei Tagen vom 10. Und 11. November insgesamt 55 bis 85 mm Regen brachten, in den Maggiatälern lokal auch mehr (Robiei 119 mm). Die Schneefallgrenze blieb mit 1.500 bis 2.300 m für die Jahreszeit recht hoch. Einzig in der Leventina und in der Surselva sank sie in der Nacht zum 11. November kurzzeitig auf 800 bis 1.200 m.

Im östlichen Alpenraum hielt der Südföhn am 10. November die Niederschläge bis am Abend fern. Teilweise vermochte sich sogar kurzfristig die Sonne durchzusetzen. Der Föhn erreichte in Altdorf bis 103 km/h, auf dem Piz Martegnas sogar 128 km/h. Die Temperaturen stiegen in Altdorf auf 18.8 Grad, in Bad Ragaz auf 18.5 Grad und in Vaduz sogar auf 20.5 Grad. Am 11. November gab es dann auch am Alpennordhang und im Osten verbreitet 15 bis 25 mm Regen.


Milder und sonniger Spätherbst in den Bergen vom 12. bis 21. November

Am 12. November stellte sich eine länger andauernde, herbstliche Hochdrucklage ein. In den höheren Lagen war das Wetter nun mild und sonnig. Am 14. Und 15. November stieg die Nullgradgrenze tagsüber wieder deutlich über 3.000 m an. Sogar die Station Jungfraujoch auf 3.580 m ü.M. registrierte am 15. November ein Maximum von plus 3.2 Grad.

Mit der allmählichen Abschwächung des Hochs gingen die Temperaturen nach dem 16. November etwas zurück. In den Niederungen hingegen blieben kältere Luftmassen liegen, und die Temperaturen bewegten sich eher im normalen Bereich. Im Tessin reichte es dank viel Sonnenschein meist für Maxima über 10 Grad, im Norden breitete sich der typische Novembernebel aus, so dass die Temperaturen zumeist im einstelligen Plusbereich verharrten.


Langsame Wetterumstellung

Am 22. November brachte eine schwache Kaltfront aus Westen vor allem dem Jura, dem Mittelland und den östlichen Voralpen wenig Regen. Neben der dichteren Bewölkung in der Höhe trug die zugeführte Feuchte in den tieferen Lagen zur Verdichtung des nach wie vor vorhandenen Hochnebels bei.

Mit der anschließenden Winddrehung auf Südwest und einem Schub Warmluftbewölkung ergab sich am 22. in weiten Teilen des Mittellandes nach langem wieder einmal ein nebel- bzw. hochnebelfreier Tagesbeginn und in den meisten Gebieten konnten einige Sonnenstunden genossen werden. Eingebettet in die Südwestströmung setzten am 25. in der Westschweiz Niederschläge ein, welche sich anschließend über das ganze Mittelland und die Südschweiz ausbreiteten.


Starkniederschläge mit kräftigem Schneefall auf der Alpensüdseite

Mit der Intensivierung der Südwestströmung ab dem 26. November setzten im Westen und vor allem auf der Alpensüdseite kräftige Niederschläge ein. Im Jura sowie im Nordtessin und Simplongebiet sank die Schneefallgrenze auf rund 800 m hinunter. Im Jura waren am Morgen des 27. die Straßen ab einer Höhe von rund 1.000 m ü.M. schneebedeckt.

In Simplon-Dorf auf 1.500 m ü.M. gab es bis am 28. etwa 50 cm, in der oberen Leventina auf rund 1.400 m ü.M. 65 cm Neuschnee (Daten SLF, Davos). Der Schwerpunkt der Starkniederschläge lag im Gebiet Valle Maggia Locarnese. Das Niederschlagsereignis dauerte bei Redaktionsschluss (28.11.2012) noch an. Mehr dazu wird in der definitiven Version dieses Bulletins vom 10.12.2012 Werte enthalten sein.


Monatsbilanz

Die Novembertemperatur bewegte sich in Berglagen 3 bis 4 Grad über der Norm 1961-1990, während im Tessin der Temperaturüberschuss mit 1 bis 2 Grad wesentlich tiefer lag. In der übrigen Schweiz wurden Werte von 2 bis 3 Grad über der Norm erreicht.

Mit den beiden kräftigen Niederschlagsereignissen gegen Monatsmitte und auf das Monatsende hin stiegen die November-Niederschlagssummen in der West- und Nordwestschweiz auf 130 bis 220 Prozent der November-Norm 1961-1990. Auf der Alpensüdseite und im Engadin fielen verbreitet 120 bis 200 Prozent der Norm. In den übrigen Landesteilen, welche von den beiden Ereignissen wenig oder nicht betroffen waren, erreichten die Mengen nur 40 bis 90 Prozent der Norm 1961-1990.

Die Sonnenscheindauer stieg trotz der längeren Spätsommerphase im mittleren Monatsdrittel nur regional über die Norm 1961-1990. Am Alpennordhang wurden Werte von 90 bis 120 Prozent aufgezeichnet. In den übrigen Gebieten erreichte die Sonnenscheindauer 80 bis 100 Prozent der Norm. (MeteoSchweiz)
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