Wie wird's mit dem Sommerwetter 2015 wohl weitergehen?

Dem Knopfaugen-Nagetier Siebenschläfer ist das Wetter allerdings ziemlich egal, wie die Deutsche Wildtier Stiftung am Dienstag mitteilte. Bis vor wenigen Wochen habe das mausähnliche Tierchen noch tief geschlafen. «Kein anderes heimisches Wildtier schlummert so lange!» Jetzt sei es aufgewacht und habe nur das Nachwuchszeugen im Sinn.

«Das knapp hundert Gramm schwere Tier ist zwar kein Wetterprophet, aber ein cleverer Familienplaner», sagte Peer Cyriacks, Biologe der Wildtier Stiftung. Bucheckern seien die Hauptnahrungsquelle: Mit dem Baumsamen reguliere der Siebenschläfer (lateinischer Name: Glis glis) seine Familienplanung. «Die Tiere wissen schon kurz nach dem Aufwachen aus dem Winterschlaf, ob ein gutes Jahr für die Bucheckern-Ernte bevorsteht oder nicht. Reifen nur wenige Bucheckern, gibt es nur wenig Futter für den Nachwuchs, und es kommen weniger Siebenschläfer auf die Welt.»

Hintergründe
Die Legende zum Siebenschläfertag hat nichts mit dem Tier Siebenschläfer zu tun: Der Name geht auf eine Legende von sieben schlafenden Jünglingen zurück. Zur Zeit der Christenverfolgung sollen sie sich im Jahr 251 in eine Berghöhle in Ephesus versteckt haben.

Von ihren Häschern entdeckt und eingemauert, schliefen sie dort ganze 195 Jahre. Am 27. Juni 446 wurden sie zufällig entdeckt, erwachten wieder und bezeugten den Glauben an die Auferstehung. Viel Freude hatten sie nicht an ihrem neuen Leben, denn die christlichen Jünglinge starben der Legende zufolge kurz nach ihrer wundersamen Rettung. Sie wurden lange als Heilige verehrt und galten sinnigerweise als Schutzpatrone gegen Schlaflosigkeit.

Die Bauernregel zum Siebenschläfertag entstand schon vor der Gregorianischen Kalenderreform aus dem Jahr 1582, als man einige Tage der Umstellung halber ausfallen ließ. «Echter» Siebenschläfertag ist darum eigentlich der 7. Juli und nicht der 27. Juni.