Zwar seien so tiefe Temperaturen, wie sie in den vergangenen Nächten gemessen wurden, recht selten, sagte DWD-Meteorologe Thomas Schmidt am Donnerstag. Deshalb sei der diesjährige Winter einer der kältesten der vergangenen 100 Jahre. Aber der Winter 1978/79 sei viel spektakulärer gewesen - damals türmten sich im Norden meterhohe Schneewehen, das öffentliche Leben brach zusammen.
Vor allem in Norddeutschland zählte der Winter 78/79 zu den härtesten Wintern des vergangenen Jahrhunderts. Nach den Weihnachtsfeiertagen des Jahres 1978 begann es mit Frost und starken Schneefällen, vor allem entlang der Ostseeküste mit Schwerpunkt in Vorpommern. Dazu gab es strengen Frost und Sturm. Entlang der Ostseeküste von Vorpommern über Mecklenburg hinweg bis Schleswig- Holstein gab es extreme Schneeverwehungen. Auch Teile Niedersachsens, Sachsen-Anhalts und Brandenburgs waren betroffen.
Straßen und Schienen waren zum Teil wochenlang unpassierbar. Am schwersten betroffen war damals die Region um Rügen, dort begann der Schneesturm zuerst, dort dauerte er am längsten und dort gab es Schneeverwehungen von über fünf Metern.
Diesmal gibt es weder riesige Schneemengen noch starken Sturm. Ungewöhnlich sei nur der strenge Frost, teilte der
DWD mit. So habe es in der Nacht zum Donnerstag von der Ostsee bis zu den Alpen und zum
Bodensee Tiefsttemperaturen zwischen minus 10 und minus 18 Grad gegeben. Knapp über dem Boden wurden vielerorts die minus 20 Grad unterschritten, in Bayern und Brandenburg örtlich minus 23 Grad.
In den beiden vorangegangen Nächten war es vor allem in der Mitte und im Norden noch kälter. Am Mittwochmorgen waren von Nordrhein- Westfalen über Hessen, Südniedersachsen, Thüringen und das südliche Sachsen- Anhalt hinweg bis nach Sachsen, Südbrandenburg und Berlin Tiefsttemperaturen unter minus 20 Grad gemessen worden, darunter minus 26,5 Grad im westfälischen Lippstadt oder minus 27,7 Grad im sächsischen Dippoldiswalde. Knapp über dem Schnee wurden sogar die minus 30 Grad unterschritten. (dpa)