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01.01.2011 | 23:48 | Bodensee-Wetter 

Winternebel am Bodensee - aber auch mehr Sonne

Konstanz - Der Bodensee ist für sein mildes Klima bekannt und lockt mit seinen Naturschönheiten Touristen in Scharen an. Doch das Winterwetter genießt wegen des Nebels keinen allzu guten Ruf.

Bodensee
(c) proplanta
Dabei sind graue Tage am See auch nicht sehr viel häufiger als beispielsweise in Stuttgart, wie aus der Statistik des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervorgeht. Und was die Sonne im Winter verpasst, holt sie im Frühjahr und Sommer nach. Dann scheint sie in der Bodenseeregion häufiger als in der Landeshauptstadt. «Die Natur sorgt für ausgleichende Gerechtigkeit», heißt es bei der Regionalen Klima- und Umweltberatung des DWD in Freiburg.

Die DWD-Statistiker haben errechnet, dass im Schnitt der vergangenen 20 Jahre im Oktober am Bodensee zehn Tage Nebel herrschte, während es in Stuttgart sieben Tage waren. Bis zum März sank die Zahl dann auf drei beziehungsweise zwei Tage im Stuttgarter Raum. Nebeltag bedeutet nach der Definition der Statistiker, dass die Sichtweite wenigstens einmal am Tag einen Kilometer unterschreitet. Bei der Sonneneinstrahlung sind die Verhältnisse dann umgekehrt. So registrierte Konstanz seit 1990 etwa im Monat Juni durchschnittlich 230 Sonnenstunden, während es in Stuttgart nur 218 Stunden waren.

Dass der 536 Quadratkilometer große Voralpen-See in den Wintermonaten ab und zu im Grau versinkt, ist hauptsächlich durch die Temperaturunterschiede zu erklären. Aus dem wärmeren Bodenseewasser steigt Dampf wie aus einem Topf mit kochendem Wasser in die kältere Umgebung auf. Mit sinkenden Seetemperaturen nehmen die Nebeltage dann ab.

Was die Statistik jedoch nicht erfasst, ist der Hochnebel, der oft mehr als einen Kilometer Sicht erlaubt. Bei Inversionswetterlagen, wenn Hochdruck den Luftaustausch zwischen den einzelnen Schichten verhindert, kann der Nebel wie eine Glocke über dem See liegen. «Unten grau, oben blau», nennen die Seeanwohner dieses Wetter, weil obendrüber die Sonne scheint. Dann empfiehlt es sich, den nächsten Berg zu erklimmen.

Gesundheitliche Auswirkungen des Nebels haben die Bewohner kaum zu befürchten. «Der Körper passt sich an», sagt die Medizinmeteorologin Christina Koppe. Zudem sei die Schadstoffbelastung der Luft, die zu mehr Atemwegserkrankungen beitragen könnte, anders als in Ballungsgebieten oder Industrieregionen am Bodensee relativ gering. (dpa)
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