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01.09.2017 | 06:30 | Diesel Affäre 
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Wirbel um VDA-Chef - Greenpeace fordert radikale Verkehrswende

Berlin/Hamburg - Mitten in der Diesel-Debatte und kurz vor der Branchenmesse IAA gibt es Wirbel um die Zukunft des Auto-Cheflobbyisten Matthias Wissmann.

Diesel-Debatte
Die Autobranche ist durch die Diesel-Abgasaffäre unter Druck. Für Aufregung sorgt nun ein Bericht zum Chef des Lobby-Verbandes VDA. Die Debatte über ein Verbot für Verbrennungsmotoren geht weiter. Greenpeace nennt ein neues Datum für einen Ausstieg. (c) proplanta
Daimler, BMW und Volkswagen wiesen am Donnerstag einen Bericht zurück, sie planten eine baldige Ablösung Wissmanns. Der 68-Jährige ist seit zehn Jahren Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Das «Redaktionsnetzwerk Deutschland» hatte unter Berufung auf Industriekreise berichtet, Daimler, BMW und VW wollten nach der IAA einen anderen Präsidenten an der VDA-Spitze sehen. Mit einer personellen und inhaltlichen Neuaufstellung beim VDA solle die weitere Debatte um Verbrennungsmotoren und Fahrverbote bestritten werden. Im Zuge der Diesel-Affäre sei es zu internen und teils auch öffentlich gewordenen Unstimmigkeiten zwischen der VDA-Spitze und nicht zuletzt mit Daimler-Chef Dieter Zetsche gekommen.

BMW-Chef Harald Krüger sagte dazu: «Wir haben volles Vertrauen in Herrn Wissmann. Alles Weitere ist für uns kein Thema.» Auch Daimler widersprach dem Bericht. «Von einer Ablösung Matthias Wissmanns kann keine Rede sein», sagte Daimler-Sprecher Jörg Howe. Ein VW-Sprecher dementierte ebenfalls. Eine VDA-Sprecherin sagte: «Das ist völlig abwegig.»

Der ehemalige Bundesverkehrsminister Wissmann ist seit 2007 VDA-Präsident. Sein Vertrag war im November 2016 um zwei weitere Jahre verlängert worden, bis November 2018. Ob der heute 68-Jährige danach Chef des einflussreichen Lobby-Verbandes bleibt, ist unklar.

Wissmann ist in Politik und Wirtschaft bestens vernetzt. Kurz vor der Branchenmesse IAA käme eine Debatte über die Zukunft Wissmanns zur Unzeit. Die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt beginnt am 12. September mit dem ersten Pressetag.
Zu seiner persönlichen Zukunft äußerte sich Wissmann am Donnerstag bei einer Internet-Pressekonferenz nicht. Er sagte, auf der IAA stünden neben der digitalen Vernetzung alternative Antriebe und die Zukunft des noch lange benötigten Verbrennungsmotors im Zentrum.

Das Image des Diesels ist durch den Abgasskandal sowie drohende Fahrverbote in Innenstädten schwer belastet. Die Autoindustrie kämpft gegen ein Ende des Diesels. Sie verweist darauf, dass die neuesten Motoren umweltfreundlich seien. Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm, dass von 2030 an keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr neu zugelassen werden dürfen.

Der Umweltverband Greenpeace sprach sich für einen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bereits ab 2025 aus. Dies ist einer der zentralen Punkte einer Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag von Greenpeace für ein «Mobilitäts-Szenario 2035». Es sei möglich, bis 2035 beim Verkehr in Deutschland ohne Öl auszukommen. Dies würde einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz und für bessere Luft leisten.

Das Szenario der Studie sieht vor, dass die Zahl der Autos bis 2035 massiv sinkt, und zwar auf 200 private Pkw pro 1.000 Einwohner - im Jahr 2015 waren es 548 pro 1.000 Einwohner. Außerdem seien höhere Kosten für Anschaffung und Besitz eines privaten Pkw von «grundlegender Bedeutung». Bis 2035 solle die Pkw-Flotte fast vollständig auf Elektroantriebe umgestellt sein.

Ein zentraler Ansatz der Studie: Die Abhängigkeit von einem eigenen Auto soll verringert werden. Gelingen könne dies zum Beispiel durch neue Mobilitätsdienstleistungen und eine bessere Vernetzung von Verkehrsangeboten.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 03.09.2017 11:39 Uhrzustimmen(23) widersprechen(21)
„Die Größe eines „Fortschritts“ bemisst sich sogar an der Masse dessen, was ihm alles geopfert werden musste.“ (Nietzsche)

Es gehörten ca. 450 Mio. Agrardieselsubventionen in der LW längstens auf den Prüfstand, würde man bereits mittels moderner Verbrennungstechnologien von einer Wertschöpfung direkt vom, wiederum sofort auf dem Acker profitieren, ohne die von vielen Seiten derzeit gnadenlos begierig umgesetzte parasitäre Drittnutzung über einen installierten Flaschenhals. Damit könnte auf unseren Höfen nachhaltiger Ackerbau sowohl in einem zukunftsfähig fortentwickelten ökologischen Sinne sowie geschmeidig ineinandergreifend in einer dahingehend zudem äußerst sinnvollen Ökonomie betrieben werden. - Genau selbige Wirtschaftsweise, die nicht nach Bioanbau bzw. konventionellem Ackerbau aufsplittend zu werten und zu gewichten weiß, wird im übrigen auch von unseren NGOs gebetsmühlenartig eingefordert. - Zum absoluten Nutzen von Mensch, Tier und Natur, da gehe ich mit diesen oftmals der Realität doch weitgehend entrückten Weltverbesserern absolut d‘accord!

Unsere Oldtimerschlepper können noch heute mit alternativen Treibstoffen problemlos betankt werden, es bedurfte in jüngster Vergangenheit also wahrlich keiner hochgerüsteten fraglichen „Fortentwicklung“ hin zu den „Hightech"-Schleppergiganten der neuesten Generation, betankt mit AdBlue, wo man selbiges hoffnungsverheißendes Portfolio generell rigoros ausgeschlossen hat.

BACK TO THE ROOTS demnach: Das moderne Ackerbauportfolio könnte durchaus eine Splittung der Wertschöpfung vom Acker mit EINEM DRITTEL der energetischen Nutzung unterordnen sowie ZWEI DRITTEL der Nahrungsmittelerzeugung. Das würde in letzterem Falle keineswegs in einen allgemeinen Hungernotstand münden, sondern vielmehr weitaus chancengleicher das Erzeugerpreisniveau des Bauernstandes effektvoll stützen und somit diese aktuell allseits sklavenhaft geknechtete Spezies innerhalb einer Landwirtschaft „MODERN ART“ dem perspektivlosen „Hamsterradmodell“ auf den deutschen/europäischen Höfen zunehmend entrücken.

Wozu man schon im Zeitalter der Pharaonen intellektuell befähigt war, soll von unserer gegenwärtigen kleingeistigen Vordenkerelite nicht mehr in einem ökologisch fortschrittlichen Denken extrem ausbaufähig auf eine nächsthöhere Stufe vorangebracht werden können!?

Hier beruht der menschliche Fehler leider nicht nur in der von erheblichem Starrsinn geprägten Ungeduld, sondern offenbart weit fataler in vorderster Priorität die überaus peinliche egomane Profitgier einer nur handverlesenen Clique in der stoischen Verweigerungshaltung gegenüber dieser schleunigst fortzuentwickelnden Methodik. Man kann hier also eine mittlerweile systematische Verschwiegenheit wohl weit eher als bewusste Verlogenheit gegenüber einer unbedarften Bevölkerung, dem stimmberechtigten Wahlvolk, enttarnen.

Die moderne Landwirtschaft KANN VIELES, darf aber nur sehr wenig von dem, wozu sie im eigentlichen befähigt wäre, würde man derselben Potential vollumfänglich ausreizen.

Man kann dafür eine mediale Rüge erteilen - ja - die Frage ist nur, WEM!?
carpe diem schrieb am 01.09.2017 21:06 Uhrzustimmen(24) widersprechen(19)
Umstellung auf Elektroantriebe mit der Begründung der Reduktion des Schadstoffausstoßes? Ein Witz! 40% der Stromerzeugung stammen aus Kohlekraftwerken. Die Produktion der Batterien (Li-Ionen!) ist wesentlich energieaufwendiger als bei Verbrennungsmotoren. Warum wird eigentlich nur über die bösen PKW's diskutiert? Was ist eigentlich mit Ölheizungen, LKW's, landwirtschaftlichen Fahrzeugen!, der Wahnsinn am Himmel...etc.
Nach dem Wegfall der AKW's in Muttiland hat die Ökofraktion neben der landwirtschaftlichen Produktion anscheinend einen neuen Gegner gefunden.
cource schrieb am 01.09.2017 07:54 Uhrzustimmen(24) widersprechen(26)
es ist kein fortschritt jeden tag zur arbeit/kita/schule/einkauf/arzt usw. fahren zu müssen sondern ein zeichen für die rückständigkeit dieser profitgesellschaft, die die private verschuldung für einen teueren pkw als grundvoraussetzung für den systemerhalt erzwingen muss--pervertierte profitgesellschaft
agricola pro agricolas schrieb am 01.09.2017 07:54 Uhrzustimmen(48) widersprechen(22)
Die Selbstzerfleischung nimmt jetzt also Fahrt auf..!

Unsere Totengräber des Biodiesels werden nun zusehends selbst zu Grabe getragen; trostreich ausgestattet allerdings mit einem fürstlich gepolsterten Altersruhekissen.

Den volkswirtschaftlichen Schaden, den diese narzisstischen Dieselrösser angerichtet haben, müssen unsere Kinder und Enkelkinder ausbaden, sie werden dafür zur Kasse gebeten.

Dennoch verweigert sich selbige elitäre Clique noch immer der zügigen Fortentwicklung einer bewährten Uralttechnologie mit einem besseren Wirkungsgrad. - Wo haben diese Dinosauriere überhaupt das Rechnen gelernt!?

Man „verheizt“ unverbesserlich, frei von jedwedem Schamgefühl, unsere endlichen fossilen Ressourcen mit einem Wirkungsgrad von maximal 20-30% unter äußerst fatalen Auswirkungen für unseren BLAUEN PLANETEN, obgleich es hierfür bereits die weitaus sinnvolleren verschiedenen Alternativen gäbe? Und das einzig unter der Zielsetzung, dass die gesamte Bevölkerung der BRD derzeit höchst komfortabel nur auf den Vordersitzen unserer zugelassenen PKWs Platz nehmen können? Maximal 100-200 kg Fahrgastgewicht werden mit einer umgebenden Masse von 800 kg bis 2 Tonnen fortbewegt. Letztere Kategorie perverserweise die Vielzahl der dato zugelassenen, sich größter Beliebtheit erfreuender SUVs, die das jeweilige persönliche Image aufpolierend, durch unsere Städte cruisen.

Das sichert natürlich selbstverständlich auch die „Komfortzone“ unseres Alt-Autokanzlers, der nunmehr wiederum zu neuerlicher persönlicher Höchstform in russischen Gefilden auflaufen möchte. Die Zeichen der Zeit hat dieser ewig Gestrige schon in seinen früheren führenden politischen Ämtern vollkommen verkannt. Solche Leute waren als Weichensteller für unser aller Zukunft zu jener Zeit im eigentlichen schon eine absolute Fehlbesetzung.

Welche Konsequenzen stünden zu fürchten, würde der Rest der Menschheit ein ähnliches Anspruchsdenken erbarmungslos umsetzen wollen und insbesondere auch können...!?
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