Nun ist es Gewissheit: Die Flucht eines Wolfs aus dem Wildpark Knüll endete mit dem Tod des Tieres auf einer 280 Kilometer entfernten Autobahn. Das bestätigten Experten am Donnerstag. Es war nicht der einzige Wolf, der am Donnerstag für Aufregung gesorgt hat. (c) sebastianreuter - fotolia.com
Das ergaben Untersuchungen des Kadavers am
Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin, wie das baden-württembergische Umweltministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Demnach trug das überfahrene Tier einen Chip und konnte so als jener Wolf identifiziert werden, der Mitte Januar aus dem Wildpark Knüll in Homberg/Efze (Schwalm-Eder-Kreis) ausgebrochen war. Damit endet eine wochenlange Suche nach dem am 18. Januar entlaufenen Wolf.
Das Tier war mit einem weiteren Artgenossen aus dem gemeinsamen Gehege ausgebrochen. Der zweite Wolf wurde aus Sicherheitsgründen erschossen. «Wir sind wirklich traurig. Bis zuletzt hatten wir noch immer ein wenig Hoffnung, unseren Wolf wieder wohlbehalten zurückzubekommen», teilte ein Sprecher des Schwalm-Eder-Kreises mit. Das Tier war in vergangene Woche auf der A6 bei Öhringen (Hohenlohekreis) unter die Räder gekommen und verendet. Die Entfernung zwischen dem Fundort und dem Wildpark in Nordhessen beträgt etwa 280 Kilometer.
In Mittelhessen hat unterdessen eine Spaziergängerin bei Bad Endbach (Kreis Marburg-Biedenkopf) einen jungen Wolf gesichtet und gefilmt. Wie der Nabu Hessen am Donnerstag in Wetzlar mitteilte, wurde das zwei Tage zuvor beobachtete Tier zweifelsfrei als Wolf identifiziert. «Immer wieder ziehen Wölfe durchs Land und leben mitten unter uns», sagte Nabu-Wolfsexperte Reinhard Brandl. Trotzdem seien seit mehr als einem Jahr keine Nutztiere in Hessen von Wölfen gerissen worden. Das Umweltministerium in Wiesbaden rief dazu auf, Wolfssichtungen mitzuteilen und die Tiere wenn möglich auch zu fotografieren.