Wölfe sind in Norwegen geschützt. Das bedeute aber nicht, dass sie überhaupt nicht gejagt werden dürften, begründete das Gericht seine Entscheidung. Der Bestand dürfe mit zuvor festgesetzten Abschussquoten reguliert werden.
Die norwegische Regierung hat für diesen Winter 42 Wölfe zum Abschuss freigegeben, davon 16 auch am Rand einer Schutzzone an der norwegisch-schwedischen Grenze. Schätzungen zufolge leben in Norwegen etwas mehr als 100 der geschützten Tiere.
Der
WWF zeigte sich nach der Entscheidung enttäuscht. Das Gericht lege das Bestandsziel für Wölfe als obere Grenze dafür zugrunde, wie viele Tiere es in Norwegen insgesamt geben solle. Das sei falsch, kritisierte die umweltpolitische Sprecherin der Organisation, Ingrid Lomelde. Der WWF überlege, in Berufung zu gehen.
In dieser Jagdsaison wurden bereits 14 Wölfe geschossen, 9 davon seit Jahresbeginn, der letzte erst am Freitag. In der gesamten Saison 2016/17 waren 8 Tiere geschossen worden. 10 weitere starben bei aus anderen Gründen, beispielsweise durch Autos. Jedes Jahr reißen Wölfe in Norwegen mehrere Hundert Schafe.
Im Deutschland darf der Wolf als geschützte Art in der Regel nicht geschossen werden - das
Bundesnaturschutzgesetz lässt jedoch Ausnahmen zu. Dazu zähle unter bestimmten Bedingungen etwa ein Problemwolf, der ganze Herden reiße, erläuterte der Sprecher des Bundesumweltministeriums Andreas Kübler Ende Dezember. Auch wenn ein Wolf dem Menschen zu nahe komme, könne er im Extremfall erschossen werden. Wie das geschehe und wer das genau dürfe, müssten die Bundesländer regeln.