Wolf aus den Alpen hat Schafe in Südhessen gerissen
Lautertal / Helsa - Für die Risse von drei Schafen in Lautertal (Kreis Bergstraße) ist ein Wolf verantwortlich.
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Das hat eine genetische Untersuchung ergeben, wie das hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Mittwoch mitteilte.
Bereits Ende April wurde demnach bei Reichelsheim im Odenwald ein Wolf fotografiert. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um das selbe Tier handelt. Die drei toten Schafe in Lautertal waren Mitte Mai entdeckt worden.
Der Wolf stammt den Angaben nach aus den Alpen. Es handle sich erst um den zweiten Wolf dieser Population in Hessen. Von einer Ausnahme abgesehen stammten demnach bisher alle nachgewiesenen Wölfe aus den nördlichen und östlichen Bundesländern. Dies zeige, dass Wölfe auf Wanderschaft sehr weite Strecken zurücklegen und sich die Routen der Tiere in Hessen kreuzen.
Das wurde am Dienstag auch einer Wölfin bei Helsa (Kreis Kassel) zum Verhängnis. Das Tier wurde laut Polizei auf der Kreisstraße 7 von einem Auto überfahren. Der Kadaver soll nun im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin untersucht werden. Eine Genanalyse soll etwa klären, um welches Individuum es sich gehandelt hat. Das Ergebnis wird einer Sprecherin zufolge frühestens in zwei Wochen erwartet.
In Hessen gibt es laut HLNUG zwei nachgewiesene Wolfterritorien. Im Vogelsberg lebt seit mindestens 12. Juli 2019 eine Wölfin. Sie sei mehrmals genetisch nachgewiesen worden. Im April wurde dann das zweite Wolfterritorien im Stölzinger Gebirge in Nordhessen bestätigt. Auch hier ist eine Wölfin sesshaft.