Ihre Zahl stieg 2009 um sechs Prozent auf 378.000. «Viele Menschen haben begriffen, dass das Umweltthema langfristig noch gravierender ist als die Wirtschaft», sagte Vorstand Eberhard Brandes am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung des Jahresberichts 2009.
Die Einnahmen der Umweltorganisation lagen 2009 bei 41,8 Millionen Euro und damit rund 3,5 Millionen Euro höher als 2008 (40,4 Millionen Euro). Der größte Teil (28,2 Millionen Euro) kam Projekten im Umwelt- und Naturschutz direkt zugute.
Internationales Schwerpunktthema war laut Brandes der Wald. So gehörte die Ausweisung sechs neuer Schutzgebiete am Amazonas mit 2,3 Millionen Hektar Regenwald zu den wichtigsten Projekten. In Afrika habe die Stiftung auf einer Million Hektar die bislang größte FSC-Zertifizierung für naturnahe Waldbewirtschaftung durchgesetzt. FSC steht für Forest Stewardship Council, einer Organisation für nachhaltige Waldnutzung.
In der russischen Amur-Region erwarb die Organisation zudem rund 500.000 Hektar artenreicher Mischwälder, in denen etwa zehn Prozent der vom Aussterben bedrohten Amur-Tiger leben. Das Gebiet könne von der dortigen indigenen Bevölkerung nachhaltig genutzt werden, erklärte Brandes.
Größtes WWF-Projekt in Deutschland ist die Ausweitung von Überflutungsgebieten an der Elbe in Sachsen-Anhalt. Bis 2018 soll zwischen Mulde- und Saalemündung ein 2500 Hektar großer Verbund überflutbarer Auwälder geschaffen werden. Außerdem habe sich der WWF 2009 stark in die deutsche Umweltpolitik eingebracht und die Wahlprogramme aller Parteien beeinflusst, sagte Brandes.
Mit der Studie «Modell Deutschland - Klimaschutz bis 2050» habe die Stiftung erstmals gezeigt, dass die Minderung von Treibhausgasen um 95 Prozent möglich und bezahlbar sei. Neben dem Zuwachs an Förderern sei die steigende Zahl engagierter junger Menschen besonders erfreulich, sagte Brandes. Künftig will die Stiftung mit dem Junior-Ranger-Programm noch mehr Schüler für Umweltthemen sensibilisieren.
«Jedes Kind soll einmal in der deutschen Wildnis gewesen sein», nannte er das Ziel. Mit Europarc Deutschland, dem Dachverband der Nationalparks, Unesco- Biosphärenreservate und Naturparks, wolle der WWF erreichen, dass alle sieben- bis zwölfjährigen Kinder die Natur durch Besuche in Schutzgebieten kennenlernen. (dpa)