Zu Pfingsten sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) blauen Himmel, Sonnenschein und sommerliche Temperaturen von bis zu 25 Grad voraus. Die Menschen, die sich nicht über volle Autobahnen quälen, können draußen Sonne tanken. Hoch «Siegbert» beschert dem größten Teil Deutschlands bestes Feiertagswetter, nur im Norden wird es vermutlich nicht ganz störungsfrei, so die Prognose vom Mittwoch.
Bis zum Freitag kann es aber überall noch Schauer geben, «da müssen wir noch durch», sagte DWD-Meteorologe Bernd Zeuschner. Bisher machte der Wonnemonat seinem Namen keine Ehre. Es war kühl und nass, zeitweise sogar winterlich. Am 7. Mai lag auf den Höhen des Schwarzwaldes eine geschlossene Schneedecke, vielerorts gab es auch später noch Nachtfrost. Auf den kalten Monatsauftakt folgten direkt die «Eisheiligen». Zur Premiere der Passionsspiele in Oberammergau froren Darsteller und Zuschauer am 15. in bitterer Kälte.
Der
DWD meldete zur Monatsmitte, die erste Maihälfte sei im Vergleich zum langjährigen Mittel im Schnitt um zwei Grad zu kalt ausgefallen, in Nordrhein-Westfalen war es sogar fünf Grad kälter als in normalen Jahren. Tagelanger Dauerregen ließ keine Frühlingsstimmung aufkommen.
Für die Vegetation jedoch war der Mairegen ein Segen, denn er glich das Defizit aus dem April aus. Bauernregeln wie «Mai kühl und nass, füllt Bauern Scheuer und Fass», «Mairegen auf Saaten ist wie Dukaten» hätten schon ihre Berechtigung, sagt DWD-Experte Ekko Bruns.
Wasser sei zu dieser Jahreszeit für das Wachstum wichtiger als Wärme. Getreide und andere Feldfrüchte legten wie alle Pflanzen jetzt am meisten an Blattmasse zu, beste Voraussetzungen für eine gute Ernte. Bei den niedrigen Temperaturen hielten außerdem die Frühlingsblumen im Garten länger als sonst - zum Verwelken war es nicht warm genug. Der April war in Deutschland viel zu trocken ausgefallen, nur 23 Liter Regen fielen im Schnitt auf jeden Quadratmeter, weniger als die Hälfte des Monats-Solls. Aus Sicht der Landwirtschaft sei jedenfalls der viele Regen willkommen, sagte Bruns. «Es ist gut, wenn jetzt viel in den Boden kommt» - auch als Reserve für den Sommer. (dpa)