Mit ihrer umstrittenen Aktion wollen die Aktivisten nach eigenen Angaben das von der Bundesregierung ausgewiesene Schutzgebiet «Sylter Außenriff» in der Deutschen Bucht vor der Zerstörung durch Grundschleppnetze und schwere Saugbagger schützen. Es sei das dritte Mal innerhalb der vergangenen zwei Wochen, dass Mitarbeiter Steine versenken, sagte am Sonntag Greenpeace-Meeresexpertin Iris Menn. «Wir haben am Samstag mit rund 170 Steinen die komplette Ladung ausgebracht.» Behörden und Fischer seien über die Positionen informiert worden.
Ungeachtet einer angedrohten Ordnungsstrafe waren die Mitarbeiter mit Schiffen am frühen Samstagmorgen aus dem Hafen gefahren, um die Steine westlich vor Sylt zu versenken. «Den Aktivisten Strafen anzudrohen, weil sie ein Naturschutzgebiet schützen, und gleichzeitig hinzunehmen, dass dasselbe Gebiet durch Fischerei, Sand- und Kiesabbau zerstört wird, ist absurd», meinte Menn.
Das Landgericht Hamburg hatte
Greenpeace in einer einstweiligen Verfügung verboten, Steine in dem Seegebiet zu versenken, teilte die Bundespolizei am Freitag in Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) mit. Den Umweltschützern wird darin ein Zwangsgeld in Höhe von 250.000 Euro oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten angedroht. (dpa)