Das ergab eine
Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. «Die Menge der im Wald gefundenen Abfälle ist stark gestiegen», sagte Revierförster Michael Kopka vom Landesbetrieb Forst.
Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Menge auf knapp 1.000 Kubikmeter Müll. «Die Dunkelziffer muss noch viel größer sein», befürchtet Kopka. Im Jahr 2010 landeten 546 Kubikmeter Abfälle in den Wäldern.
Reifen, Bauschutt, Haus- und Sperrmüll: So ziemlich alles landet im Wald. «Dabei werden die Abfälle doch fast immer bei Mülldeponien kostenlos entgegengenommen», sagt Kopka.
Auch Sondermüll und Kanister mit Motorölen oder Insektiziden finden sich am Waldrand. Diese seien für den Boden Gift und zudem eine Gefahr für dort spielende Kinder. «Es ist ein großes Problem, das wir nicht im Griff haben», stellt Kopka fest.
Wer im Wald Müll ablädt, muss nicht nur hohe Strafen zahlen. Es wird auch Anzeige gegen die Umweltsünder erstattet. Die Täter zu ermitteln, ist jedoch laut Landesbetrieb Forst nahezu aussichtslos.
Am Ende tragen die Bürger die Konsequenzen: Um die Beseitigung kümmert sich der Abfallentsorgungsverband. Muss er öfter in den märkischen Wäldern ausrücken, steigen auch die Abgaben.
In Brandenburg wird laut einer Sonderauswertung des Bundeskriminalamts (BKA) aus dem Jahr 2010 im bundesweiten Vergleich besonders viel illegaler Müll entsorgt. Demnach sind von 2005 bis 2009 in Ostdeutschland 33 Müllskandale aufgedeckt worden, bei denen mindestens 750.000 Tonnen Abfälle illegal entsorgt wurden.
Fast die Hälfte der Straftaten spielte sich laut der Statistik des BKA in Brandenburg ab. Etwa 502.000 Tonnen sollen in diesem Zeitraum illegal entsorgt worden sein.
Um zumindest dem Müll auf Grünflächen vorzubeugen, ist in den Parks der Stadt Cottbus das Grillen untersagt. «Bei den Berlinern ist es eine andere Situation, sie haben es weiter, bis sie im Grünen sind. Bei uns muss man ein paar Kilometer zurücklegen und ist schon aus der Stadt», begründet Peter Lewandrowski von der Stadt Cottbus das Verbot.
Die Stadtverwaltung Potsdam verfügt bei Müllverschmutzung im öffentlichen Stadtbild über einen Bußgeldrahmen von 5 bis 1.000 Euro. Je nach Fall wird entschieden, wie hoch die Strafe ausfällt. Dabei orientiert man sich laut Bußgeldstelle an «hausinternen Katalogen», die von der Öffentlichkeit nicht eingesehen werden können.
Der Schlosspark Sanssouci in Potsdam ist von unachtsamen Besuchern bisher verschont geblieben. «Ich kann kein großes Problem erkennen», sagte Ulrich Henze von der Stiftung preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Die meisten Besucher verhielten sich demnach rücksichtsvoll.
Herumliegender Müll am Wegesrand bereite den Gärtnern kaum Arbeit. «Alles spielt sich in einem normalen Rahmen ab.» (dpa/bb)