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07.03.2014 | 06:31 | Umweltverschmutzung 

Mehr Plastik als Jungfische in der Donau

Wien - In der Donau treiben zumindest an einigen Stellen mehr Plastikpartikel als Fischlarven.

Plastikmüll in der Umwelt
(c) proplanta
Der Fluss sei deutlich stärker mit Plastikmüll verschmutzt als bisher angenommen, berichten Wiener Forscher im Fachjournal «Environmental Pollution» über eine Untersuchung der Uferbereiche zwischen Wien und Bratislava. Nach einer Hochrechnung spült die Donau täglich rund 4,2 Tonnen Plastikmüll in das Schwarze Meer.

Im zweitgrößten Fluss Europas finden sich nach Schätzung der Forscher um Hubert Keckeis von der Universität Wien im Schnitt 317 Plastikpartikel und nur 275 Fischlarven je 1.000 Kubikmeter Wasser.

Fischlarven kommen auf eine Größe von 5 bis 15 Millimeter, die Plastikpartikel sind laut Studie maximal 10 Millimeter groß. «Die Ergebnisse haben uns sehr überrascht», sagte Aaron Lechner, Erstautor der Studie. Der Grad der Verschmutzung könne auch auf andere Gewässer umgelegt werden. «Die Vermutung liegt natürlich sehr nahe, dass es sich dabei um ein globales Problem handelt», so Lechner.

Weltweit werden jährlich über 200 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Davon landen verschiedenen Schätzungen zufolge 6 bis 26 Millionen Tonnen im Meer. Der weitaus meiste Plastikmüll - 70 Prozent - sinkt demnach auf den Meeresboden.

2010 und 2012 untersuchten die Wiener Forscher die Donau. Im Fokus sollte eigentlich die Verbreitung von Fischlarven stehen. Bei etwa 80 Prozent des Mülls handelt es sich laut Studie um industrielles Rohmaterial - kleine Pellets, Kügelchen und Flocken aus buntem Kunststoff. Der Rest sei vermutlich auf kommunalen Abfall zurückzuführen.

Die Gefahr für Fische besteht darin, dass sie die kleinen Plastikteilchen mit Nahrung wie Insektenlarven oder Fischeiern verwechseln. Das kann bei den Tieren zu vorgetäuschtem Sättigungsgefühl, Verletzungen des Darms und letztlich auch zum Tod führen. Wenn die Schadstoffe aus den Plastikteilen in die Nahrungskette gelangen, trifft das auch den Menschen. (dpa)
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