Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.12.2008 | 05:15 | Umweltpolitik  

Umweltgesetzbuch steht auf der Kippe - Kritik in der Union

Berlin - Das geplante Umweltgesetzbuch (UGB), über das seit vielen Jahren verhandelt wird, steht erneut auf der Kippe.

Bundestag
(c) proplanta
Aus der Führung der Unionsfraktion des Bundestages kommen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa erhebliche Vorbehalte gegen eine solche Vereinheitlichung und Vereinfachung des zersplitterten Umweltrechts in einem Gesamtwerk. Unklar sei, ob es darüber an diesem Donnerstagmorgen zum Gespräch von Fraktionschef Volker Kauder und CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommen werde, hieß es in Fachkreisen der Union.

Der Gesetzentwurf zur Schaffung eines Umweltgesetzbuches sollte ursprünglich an diesem Mittwoch ins Kabinett. Das Thema wurde aber abgesetzt. Nach Aussage der Fachleute müsste ein Durchbruch bis zum 17. Dezember gelingen, wenn das Gesetz unter Beachtung aller Fristen noch in dieser Wahlperiode eine Chance haben soll. Schon die Vorarbeiten sind von unterschiedlichen Interessen von Wirtschaft und Umweltlobby und auch von Bund und Ländern geprägt. In der Union ist der Vorwurf zu hören, dass das Bundesumweltressort von Minister Sigmar Gabriel (SPD) einige Umweltstandards zulasten der Wirtschaft verschärft habe. Diskutiert werden soll dem Vernehmen nach jetzt auch, ob ein so umstrittenes Gesetz nicht zu einer erheblichen Belastung im Wahljahr 2009 werden kann.

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) sieht nach eigenen Angaben Merkels Glaubwürdigkeit bedroht. Sie hat nicht nur dem Projekt in der Koalitionsvereinbarung mit der SPD zugestimmt, sondern war bis Oktober 1998 als damalige Bundesumweltministerin bereits an wesentlichen Vorüberlegungen für eine Vereinheitlichung des Umweltrechts beteiligt. «CDU/CSU entwickeln sich ungeniert zu reinen Vertretern kleinkarierter und kurzsichtiger Wirtschaftsinteressen», erklärte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. Erreiche Merkel keine Unterstützung von ihrer eigenen Fraktion, «wäre ihr Ansehen ramponiert». (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 E-Autos müssen die breite Masse erreichen

 Naturschutzgesetz der EU soll Ernährungssicherheit gewährleisten

 BUND fordert Umbau der Landwirtschaft in Sachsen

 Parlamentsentscheidung zu EU-Bodenrichtlinie im April erwartet

 Bayerns Wassercent soll spätestens im Sommer ins Kabinett

  Kommentierte Artikel

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut