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12.05.2009 | 11:20 | Pflanzenschutzmittel 

Weltweite Eindämmung besonders gefährlicher Chemikalien schreitet voran

Wien - Bei der 4. Vertragsstaatenkonferenz des Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe (POPs) in Genf wurde die Liste der besonders gefährlichen chemischen Substanzen um neun Schadstoffe erweitert.

Pflanzenschutzmittel
(c) proplanta
Der Einsatz dieser Stoffe ist in der EU bereits weitgehend verboten, nun sollen ihre Herstellung, Verwendung und Export auch weltweit beschränkt beziehungsweise verboten werden, um die durch sie verursachte Umweltbelastung zu verringern.Österreich hat sich bei der Auswahl und Bewertung der Umweltgifte bereits im Vorfeld maßgeblich eingebracht und auf die Beschleunigung des Ausstiegs sowie für die Erhöhung der Stoffanzahl plädiert. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit.

Bei den Substanzen, die neu ins Stockholmer Übereinkommen aufgenommen wurden, handelt es sich um die Chemikalien Octabromdiphenylether, Pentabromdiphenylether, Chlordecon, Hexabrombiphenyl, Alpha-Hexachlorcyclohexan, Beta-Hexachlorcyclohexan, Lindan, Perfluoroctansulfonsäure und ihre Verbindungen (PFOS) und Pentachlorbenzol. Diese Stoffe wurden vor allem als Flammschutzmittel und Pestizide eingesetzt. PFOS ist eine grenzflächenaktive Substanz, die unter anderem sehr gute wasser-, öl- und schmutzabweisende Eigenschaften besitzt und in vielen Industriesparten und Produkten zum Einsatz gelangte - z. B. in Verpackungsmaterialien, Textilien, Feuerlöschschäumen, Reinigungsmitteln, weiters in galvanischen und photo(litho)graphischen Prozessen. 


Österreichisches MONARPOP-Projekt wird auf globaler Ebene fortgesetzt 

Das „Stockholmer Übereinkommen“ aus dem Jahr 2001 umfasst mittlerweile 162 Vertragsstaaten und hat zum Ziel, Umweltbelastungen durch schlecht abbaubare, toxische chemische Substanzen (POPs) zu verringern. Persistente organische Schadstoffe können durch Freisetzung in Luft und Wasser oder z. B. über die Nahrungskette zu erheblichen Beeinträchtigungen von Mensch und Umwelt führen. Durch z. B. Windverfrachtung ist die schädliche Wirkung nicht auf den Freisetzungsort beschränkt. Hierzu hat Österreich durch die Überprüfung dieser Stoffe in den Alpen im Rahmen des Monitoring-Projekts MONARPOP wertvolle Untersuchungen geleistet. Bei der Vertragsstaatenkonferenz wurde beschlossen, das Projekt auf globaler Ebene fortzuführen. Einmal freigesetzt, verbleiben diese Substanzen mit höchst giftiger Wirkung über einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt, sammeln sich in Lebewesen an und können die Ursache vielfältiger Krankheiten wie z. B. Krebs sein. Beispiele sind Dioxine, die unter anderem in höchsten Konzentrationen in Milch, Milchprodukten, Fleisch und Fisch vorkommen können. 

Damit alle Vertragsparteien das Übereinkommen kontinuierlich umsetzen, setzt die EU auch einen Schwerpunkt im Bereich der Einhaltung und forciert die Schaffung eines entsprechenden Mechanismus. Österreich ist auf nationaler Ebene mit seinem Nationalen Durchführungsplan inklusive einem Nationalen Aktionsplan zur weiteren Reduktion der Emissionen von POPs aktiv. Dies teilt das Lebensministerium abschließend mit.


Quelle: Lebensministerium Österreich
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