Der Deutsche
Bauernverband erklärte, die Klimabilanz sei positiv. Am 19. November 2008 stellen sich beide Seiten erstmals einem Gespräch.
Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) lädt am Mittwoch, den 19. November 2008, zu einem Podiumsgespräch. Es diskutieren u.a. Thilo Bode (foodwatch e.V.) und Adalbert Kienle (Deutscher Bauernverband) über die Klimawirkungen der deutschen Landwirtschaft.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie quantifizierte das IÖW die unterschiedlichen Klimawirkungen von ökologischen und konventionellen Agrarbetrieben. "133 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht die deutsche Landwirtschaft pro Jahr", so der IÖW-Autor Jesko Hirschfeld. Damit sei sie für mehr als 13 Prozent der Gesamtemissionen an Klimagasen in Deutschland verantwortlich. Thilo Bode, Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation foodwatch e.V., forderte daher: "Die Landwirtschaft muss Teil der
Klimapolitik der Bundesregierung werden".
Die Klimabilanz der Deutschen Landwirtschaft unter die Lupe zu nehmen sei zwar richtig, ließ der Deutsche Bauernverband (
DBV) als Reaktion auf die IÖW-Zahlen verlautbaren. Insgesamt stünden den Emissionen aber eine Reihe von CO2-Bindungen gegenüber. Die Landwirtschaft sei somit der einzige Wirtschaftszweig mit einer positiven Klimabilanz. Die Landwirtschaft aus der Klimadebatte heraus zu halten, wäre grundsätzlich falsch, so der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Eine besonders geeignete Strategie für mehr
Klimaschutz sei aber der Ausbau des ökologischen Landbaus.
Auf Grundlage der IÖW-Studie treffen am 19. November 2008 die unterschiedlichen Positionen zur Klimabilanz der Landwirtschaft erstmalig in Gestalt hochrangiger Vertreter der einzelnen Parteien im Gespräch aufeinander. Dabei soll auch diskutiert werden, wie viel Klimaschutz in der Landwirtschaft tatsächlich umsetzbar ist und welche Fallstricke dabei zu beachten sind. (idw)