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13.12.2017 | 13:08 | Klimagipfel 
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Klimaschützer loben Pariser Gipfel

Paris - Klimaschützer haben überwiegend positiv auf die Ergebnisse des Pariser Klimagipfel reagiert.

Klimagipfel 2017
Konzerne, Staaten und Privatleute wie Bill Gates haben in Paris mehr Engagement beim Kampf gegen die Erderwärmung versprochen. Klimaschützer freut das - aber von Deutschland wünschen sie sich mehr. (c) proplanta
«Der Gipfel hat gezeigt, dass es eine enorme Dynamik für mehr globalen Klimaschutz gibt», sagte Christoph Bals von Germanwatch. Bei dem Spitzentreffen mit mehr als 4.000 Teilnehmern hatten unter anderem große Investoren und Entwicklungsbanken konkrete Schritte angekündigt, um den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte mit dem Treffen die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens voranbringen, das genau zwei Jahre zuvor beschlossen worden war. Darin verpflichtet die Welt sich, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Bei dem «One Planet Summit» waren fast 130 Länder vertreten, mehr als 50 davon mit ihrem Staats- oder Regierungschef.

«Der Gipfel war zwar keine umwerfende Party, aber doch eine passable Feier zum zweiten Geburtstag des Pariser Klimaschutzabkommens», sagte Oxfam-Experte Jan Kowalzig. Der Entschluss der Weltbank, ab 2019 keine Projekte zur Erschließung von Erdöl und Erdgas mehr zu finanzieren, könne einen wichtigen Steuerungseffekt haben: «Die Weltbank hat bei Großprojekten in den Entwicklungsländern immer noch eine Funktion als Leitwolf für andere Banken.» Die positiven Schritte dürfen aber nicht davon ablenken, dass Regierungen und Investoren noch jedes Jahr Hunderte Milliarden Dollar in fossile Energien pumpten: «Sie wetten damit letztlich darauf, dass die Regierungen das Pariser Klimaschutzabkommen nicht konsequent umsetzen werden.»

Germanwatch-Experte Bals sagte, das Spitzentreffen habe gezeigt, dass eine «neue Phase des internationalen Klimaschutzes» begonnen habe. Er sieht jetzt Berlin in der Pflicht. «Für die zukünftige Bundesregierung hat der Gipfel eine klare Aufgabe benannt.» Frankreich verlangt unter anderem nach einer gemeinsamen Führungsrolle und einer Pflicht zur Offenlegung von Klimarisiken für Unternehmen und Investoren.

Auch die Grünen forderten in Deutschland mehr Taten - und kritisierten, dass nicht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris war, sondern Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD). «Die Bundesregierung dagegen hat mit ihrem unmotivierten Höflichkeitsbesuch erneut eine Chance vertan, die Pariser Klimaziele voranzubringen», sagte die Klimapolitikerin Annalena Baerbock der dpa. Ohne klares Bekenntnis der Kanzlerin bleibe etwa Hendricks' Stellungnahme für einen wirksamen CO2-Preis, der fossile Energien verteuert, «heiße Luft».

Der Ko-Präsident des Club of Rome, Ernst Ulrich von Weizsäcker, sieht nach dem Gipfel den Versuch einer «Versöhnung zwischen Finanzwelt und Klimaschutz». «Wenn über Nacht alle Buchwerte für Eigentum an fossilen Reserven auf Null reduziert würden, würde das eine rechnerische Wert-Vernichtung in der Größenordnung von bis zu 20 Billionen Dollar mit sich bringen», sagte er der «Heilbronner Stimme» (Mittwoch). In der Finanzwelt spüre man stellenweise «Panikstimmung».

«Macron scheint sich zu bemühen, hier zu besänftigen und einen Trend des Investierens in Richtung Klimaschutz auszulösen.» Wenn Europa «einen Stimmungswandel in der Finanzwelt hinbekommt, ist das für (US-Präsident Donald) Trump ein viel kräftigeres Signal als markige Sprüche aus dem politischen Raum», sagte von Weizsäcker.
dpa
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Kommentare 
Siegfried Marquardt schrieb am 19.12.2017 13:39 Uhrzustimmen(8) widersprechen(2)
Es gibt kaum noch Hoffnung!
In Bangladesch herrscht seit Jahren permanent Land unter, die Fidschi-Inseln saufen langsam ab und von den Malediven redet schon seit Jahren kein Mensch mehr! Weltweit nehmen überkritische Wetterereignisse mit katastrophalen Folgen bereits seit längerer Zeit signifikant zu. Die Lufttemperaturen in einigen Regionen der Erde, wie in der Arktis, Antarktis und im Atlantischen Ozean liegen bereits 5 bis 10 Grad über dem Durchschnitt. In Asien herrscht eine Hitzeglut von über 50o C. vor. Wann wachen die Politiker und Verantwortlichen dieser Welt endlich auf und handeln mit aller Konsequenz? Seit 1860 wurden bereits fast 2 Tera Tonnen CO2 (2 Billionen Tonnen) nach der Funktion
M= 0,92*[e0,025*x]: 0,025= 0,92*[e0,025*157 ]: 0,025≈ 1,9 Tt (1)
in die Atmosphäre geblasen (Anmerkung: x=157 steht für 2017). Bis 2040 wird sich diese Menge auf das über 1,7-Fache erhöhen, also nahezu verdoppeln! Denn es gilt nach (1):
M=0,92*e0,025*180: 0,025 ≈ 3,3 Tt. (2)
Wesentlich ist in diesem Zusammenhang zu vermerken, dass CO2 bei einer bestimmten Konzentration in der Atmosphäre (ca. 0,4 Volumenprozent) toxisch ist! Die toxische Konzentration als Maximale Arbeitsplatz-Konzentration beträgt dabei MAK=9 g/m³ und korrespondiert mit den 0,4 Volumenprozent in der Atmosphäre. Bis 2040 wird noch eine weitere Variable ins Spiel gelangen: Bis zu diesem Zeitpunkt ungefähr werden aus dem Permafrostboden, der sich über 23 Millionen km² erstreckt und bis zu einer durchschnittlichen Tiefe von 0,5 km ins Erdreich reicht, weitere 1,7 Tt an CO2 und Methan in die Atmosphäre gelangen! Dann Hut ab zum Gebet. Mit der CO2-Emission erhöht sich aber zwangsläufig die Temperatur in der Atmosphäre. Die Durchschnitttemperatur wird 2040 im Unterschied zu 1960 bei über plus 2,4 Grad (K) des Jahresmittelwertes liegen, wie die folgende Funktion
∆τ= 0,13* e0,0366*x= 0,13*e0,0366*80 = 2,43 K (3)
eindrucksvoll belegt. Dies hat wiederum Konsequenzen für das Abschmelzen von Eis in der Arktis, Antarktis und in Grönland. Alleine wenn der Eispanzer von Grünland abschmilzt, dann steigt der Meeresspiegel um fast 14 m Höhe an. Und es treten mit dem Abschmelzen des Eises in der Arktis, Antarktis und in Grönland positive Rückkopplungseffekte auf – das heißt, die Atmosphäre heizt sich sprungartig und explosiv weiter auf! (sogenannte Sprungfunktion oder Kippfunktion). In der Tundra mit ihrem bereits beginnenden abzuschmelzenden Permafrost lauert noch eine Gefahr ganz besonderer Art. Wenn diese Methan-Gas-Menge aus dem Erdreich entweicht, dann steht die Welt in Flammen und wir brauchen keinen Atomkrieg mehr – die Schöpfung wäre ein für alle Mal vernichtet. Und dies spielt sich nicht erst in 40 oder 50 Jahren ab– das Abschmelzen des Permafrostes kann man bereits jetzt sehr gut in der Tundra beobachten (siehe weiter oben). Es gibt aus alledem nur eine Konsequenz: Schluss mit dem weltweiten Hoch- und Wettrüsten und sofortiger Ausstieg aus der (Braun-) Kohleverstromung (und Verstromung anderer fossiler Brennstoffe). In Deutschland sollten die AKW wieder reaktiviert und hochgefahren werden. Es muss wohl nicht extra betont werden: Ersticken, verbrennen/explodieren oder absaufen werden wir an 100 Prozent grenzender Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft, wenn so weiter verfahren wird, wie bisher mit der Energiepolitik. Mit dem nächsten Super Gau ist aber erst, so zynisch und makaber es klingen mag, in ca. 11 Jahren zu rechnen. Unbedingt sollten mit aller Konsequenz alternative Energiekonzepte und Energieträger für die Industrie, Landwirtschaft und für den Verkehr um- und eingesetzt werden. Praktikable Technologien dazu existieren bereits zur Genüge. Wenn Deutschland nicht alsbald auf diese existenziellen Herausforderungen reagiert, dann wird die Bundesrepublik zum Entwicklungsland degenerieren! China spielt beispielsweise in der Entwicklung von alternativen Energiequellen eine Vorreiterrolle!
Es sieht ganz düster aus!
Nach einer Auswertung mit der Vornahme einer nichtlinearen Regressionsanalyse der Daten vom Deutschen Wetterdienst (wetteronline.de) wird bereits 2040 die 2-Grad-Marke markant mit 2,4 K überschritten (siehe auch Formel 3 weiter oben). Denn es ergab sich folgende Regressionsfunktion:
y= 0,13 *e hoch (0,0366*x). (4)
Setzt man nun für x=80 (2040) in die Gleichung (4) ein, dann ergibt sich
y=0,13*2,72 hoch(0,0366*80)= 0,13*2,72 hoch2,928=2,43. (5)
Bereits in zehn Jahren liegt die Durchschnittstemperatur deutlich über 1,5 K. Denn setzt man in (4) für x=67 ein, dann ergibt sich für
y= 0,13* 2,72 hoch(0,0366*67) = 1,5 K (6)
über dem Jahresmittel.
Eine Energiebetrachtung zum Klimawandel
Bisher hat die durchschnittliche Lufttemperatur um ca. 1 (Grad) K zugenommen, von 13,9 auf 14,8 o C. Was bedeutet das aber für die Energiebilanz der Atmosphäre? Die Erhöhung der Energie ∆E eines Gases berechnet sich zu
∆E=M*∆τ*R (7)
(Energieänderung = Masse *Temperarturänderung *Gastkonstante). Damit hat sich bisher die Energie der Atmosphäre relativ lediglich um
1-(274: 273) *100 = 0,36 Prozent (8)
erhöht. In absoluten Zahlen sieht es aber bedeutend dramatischer, ja geradezu düsterer aus! Die Energie der Atmosphäre hat sich damit insgesamt um die gigantische Zahl von
∆E= M*∆τ*R = 0,17*1019 kg*1 K*300 J/(kg*K) ≈ 0,5*1021 J (9)
erhöht. Diese Energie entspricht dem Äquivalent von 0,5 Tera (Billionen) Tonnen an Sprengkraft TNT. Was für Auswirkungen dieser Energieanstieg hat, davon kann sich jedermann fast alltäglich überzeugen, wenn nicht unmittelbar und direkt betroffen, so doch in den (TV-) Medien! Beispielsweise konnten im vergangenen Jahr 11.000 extreme Witterungsereignisse laut UN-Klimabericht weltweit registriert werden. Die Verdoppelung des Temperaturanstieges auf zwei K vom Jahresmittel wird die Menschheit nicht mehr überleben, weil die Energiezunahme dann einem Äquivalent von einer Billion Tonnen an Sprengkraft von TNT entspricht! Dies ist das Äquivalent von einer Millionen Wasserstoffbomben mit der Sprengkraft von einer Megatonne!!!
Intensitätszunahme von Stürmen
Ausgehend vom globalen Temperaturanstieg in der Atmosphäre mit ca. 1 respektive 2 K und der terrestrischen Energiezunahme, stellt sich die berechtigte Frage, wie sich die Geschwindigkeit von extremen Stürmen (Orkanen, Hurrikane, Taifune) verändert. Um dies herauszufinden, muss man die thermische Energieveränderung der kinetischen Energieveränderung gleichsetzen. Es gilt dann
m*∆v²*0,5 = m*∆τ*R. (10)
Da sich die Masse m aus beiden Seiten herauskürzen lässt, ergib sich
∆v²*0,5 = ∆τ*R. (11)
Damit nimmt die Geschwindigkeitsänderung ∆v von Stürmen im Durchschnitt um
∆v=√2*∆τ*R (12)
zu. Bei 1 K Temperaturänderung vom Jahresmittel macht dies eine mittlere Geschwindigkeitsänderung von
∆v=√2*1*300 m²/s² ≈ 24,5 m/s = 88, 2 km/h (13)
aus Und bei 2 K erhöht sich die Geschwindigkeit im Mittel von Wirbelstürmen um
∆v=√2*2*300 m²/s² ≈ 34,6 m/s = 124,56 km/h. (14)
Mitte, Ende der sechziger Jahre betrugen die Spitzengeschwindigkeiten von Wirbelstürmen über dem Atlantik auf Höhe der USA noch ca. 150 km/h. Nach vierzig Jahren nahmen die Wirbelstürme bereits Spitzenwerte von 250 km/h an. Dies stimmt mit Gleichung (13) in Näherung recht gut überein! Jeder weitere Kommentar erübrigt sich hier.
Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen
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