(c) proplanta Hier haben die intensiven Bemühungen und hohen Investitionen in Zusammenhang mit dem Bau von Kanalisationen und Kläranlagen, die in den letzten drei Jahrzehnten getätigt wurden, nachhaltige Erfolge gezeigt,“ so Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich. Die österreichische Wasserwirtschaft konnte schon viel erreichen, angesichts neuer Schwerpunkte gibt es vereinzelt auch noch Handlungsbedarf. Dabei ist uns die Meinung der Bevölkerung wichtig. Das Lebensministerium hat am 27. April 2009 den Entwurf zum ersten Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie der Öffentlichkeit vorgestellt. Noch bis zum 27. Oktober 2009 gibt es auf www.wasseraktiv.at die Möglichkeit, im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eine Stellungnahme abzugeben. Dies teilt das Lebensministerium mit.
Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan enthält den Vorschlag für ein konkretes Maßnahmenprogramm, mit dem die Erreichung der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Bezug auf einen guten Zustand der Oberflächengewässer und Grundwasserkörper gewährleistet werden soll. Österreich ist ein alpines Land mit den dazugehörigen charakteristischen Bedingungen: Die Siedlungen sind meist auf die Talniederungen entlang der Flüsse konzentriert. Zu ihrem Schutz war es notwendig, umfangreiche Hochwasserschutz-maßnahmen zu setzen, die den Lauf und die Ufer- und Sohlstrukturen der Gewässer maßgeblich veränderten.
Auch die intensive Nutzung der Wasserkraft, die schon seit vielen Jahrzehnten als maßgeblichste erneuerbare Energiequelle genutzt wird, hat zu nachhaltigen Veränderungen im Abfluss und der typspezifischen Fließgewässercharakteristik geführt. Durch die Errichtung von Wehren und Staumauern wurden darüber hinaus die Fließgewässerlebensräume geteilt und die vor allem für die Fische notwendige Durchgängigkeit unterbrochen. Dies ist auch der Grund, warum in Österreich zahlreiche Gewässer den von der EU-Wasserrahmenrichtlinie geforderten guten ökologischen Zustand verfehlen, der auch mit einer nachhaltigen Beeinträchtigung der Fischpopulationen verbunden ist. Im europaweiten Vergleich zeigt sich, dass viele Mitgliedsstaaten noch mit deutlichen, abwasserbedingten Qualitätsproblemen zu kämpfen haben und daher die Problematik der veränderten Gewässerstrukturen - zum Teil auch auf Grund der mangelnden Datenlage - oft nicht als vorrangig betrachten.
In Österreich soll nunmehr - mit der gleichen Ambition und Energie, wie bei der Sanierung der Wasserqualität vorgegangen wurde - auch die Ökologie und Funktionsfähigkeit der Gewässer deutlich verbessert werden. Da hier umfangreiche Maßnahmen notwendig sind, ist geplant, dabei schrittweise und nach Prioritäten vorzugehen. Die bis 2015 vorgesehenen Maßnahmen werden in erster Linie die Schwerpunkte Durchgängigkeit und ausreichendes Restwasser für die Fischwanderung umfassen.
Mit der Verbesserung der Gewässerstrukturen wird ebenfalls bereits schrittweise begonnen, um maßgeschneiderte und kosteneffiziente Lösungen unter Berücksichtigung der „Machbarkeit“ gewährleisten, sicherstellen zu können. Da Sanierungen natürlich auch mit Investitionen verbunden sind, hat das Lebensministerium mit der Novelle zum Umweltförderungsgesetz eine Förderschiene eingerichtet, um bauliche Maßnahmen - wie z.B. die Errichtung von Fischaufstiegshilfen und Verbesserung der Gewässerstrukturen - maßgeblich finanziell zu unterstützen. Dies teilt das Lebensministerium abschließend mit.
Quelle: Lebensministerium Österreich
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