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26.02.2009 | 08:20 | Risikomanagement  

Wenn Pestizide Gewässer belasten - Risikoabschätzung und -management

Gießen - Abschlusskonferenz des EU-Projektes FOOTPRINT zur Abschätzung und zum Management von Gewässerbelastungen durch Pflanzenschutzmitttel am 18. und 19. März an der Justus-Liebig-Universität Gießen - Wissenschaftler aus Gießen entwickeln Software-Werkzeuge.

Wenn Pestizide Gewässer belasten - Risikoabschätzung und -management
Wenn Pflanzenschutzmittel ins Grundwasser oder in Oberflächengewässer gelangen, können sie die Trinkwasserversorgung gefährden und ein ernsthaftes Risiko für die Gewässerökologie bedeuten. Zur Abschätzung und zum Management solcher Risiken sind jetzt in dem EU-Forschungsprojekt FOOTPRINT (Functional Tools for Pesticide Risk Assessment and Management) mehrere Software-Werkzeuge entwickelt worden.

Die FOOTPRINT-Abschlusskonferenz findet am 18. und 19. März 2009 an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) statt. Dabei werden die wissenschaftlichen Grundlagen des Projekts und die Software-Werkzeuge der europäischen Fachöffentlichkeit vorgestellt. Zu der Abschlusskonferenz werden rund 100 Teilnehmer aus Deutschland und den EU-Ländern in Gießen erwartet.

Zwei der FOOTPRINT-Werkzeuge sind unter Federführung von Prof. Dr. Hans-Georg Frede am Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement (ILR) der Universität Gießen in enger Zusammenarbeit mit der Software-Firma iNovaGIS in Kassel entwickelt worden. Es handelt sich um die Tools FOOT-CRS und FOOT-NES. Sie ermöglichen Nutzern, die Quellen von Pflanzenschutzmitteln in der Landschaft zu identifizieren, die Konzentration von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser und in Oberflächengewässern zu schätzen und die Wirkung von Minderungsstrategien vorauszusagen.

Während FOOT-CRS auf der Ebene von Flusseinzugsgebieten für Wasserwirtschaftsverwaltungen und Wasserversorgungsunternehmen entwickelt wurde, ist FOOT-NES für Entscheidungsträger auf nationaler und EU-Ebene und für Zulassungsbehörden konzipiert worden. Ein drittes Werkzeug, FOOT-FS, ist auf Betriebsebene für Landwirte und Pflanzenschutzberater gedacht.

Es wird erwartet, dass diese drei Werkzeuge europaweit angewendet und beispielsweise bei der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG eingesetzt werden. Weitere Einsatzmöglichkeiten werden bei der Abschlusstagung diskutiert. Die FOOTPRINT-Tools werden ab Juli 2009 auf der Webseite des Projekts (www.eu-footprint.org) zum Download frei verfügbar sein. (idw)
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