Die Negativ-Auszeichnung werde dem Geschäftsführer des im Herbst gegründeten «Bundes Getränkeverpackungen der Zukunft» (BGVZ) zuerkannt, teilte der Nabu am Freitag in Berlin mit.
In dem Verband haben sich Getränke- und Verpackungshersteller und einige Handelsketten zusammengeschlossen. Schon der Name sei dreist, sagte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke: «Hier geht es nicht um Getränkeverpackungen der Zukunft, sondern um knallharte wirtschaftliche Interessen auf Kosten der Umwelt.»
Einwegflaschen und Dosen verschwendeten Rohstoffe und heizten das Klima an. Auch sei es unseriös, wenn Verbraucher aufgrund fehlender Alternativen im Regal nicht mehr zwischen umweltfreundlicher und umweltschädlicher Verpackung wählen könnten und die Kaufentscheidung dann als Zuspruch zur Verpackung umgedeutet werde.
Der Nabu forderte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (
SPD) auf, in ihrer Amtszeit eine Getränkeverpackungssteuer einzuführen, um den Anteil von Einwegplastikflaschen und Dosen deutlich zu verringern.
Der Naturschutzbund vergibt den «Umwelt-Dinosaurier» seit 1993 jährlich an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich seiner Ansicht nach beim Umweltschutz negativ hervorgetan haben. Die 2,6 Kilogramm schwere Zinn-Nachbildung einer Riesenechse war zuletzt der damaligen Bundesagrarministerin Ilse
Aigner (CSU) und den Kreuzfahrtunternehmen Aida und Tui Cruises verliehen worden. (dpa)