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30.04.2013 | 13:35

Nach Horrorjahr 2012: Solarworld einigt sich mit Gläubigern

Solarworld
(c) proplanta
Deutsche Solarbranche in tiefer Krise

Die deutsche Solarindustrie steckt seit einiger Zeit in einer tiefen Krise. Seit Monaten häufen sich die Pleiten. Zuletzt gab Bosch das Aus seiner Solarsparte bekannt, und beim einstigen Vorzeigeunternehmen Solarworld müssen Gläubiger und Aktionäre für die Sanierung bluten.

13. Dezember 2011: Das Berliner Solarunternehmen Solon ist pleite. Das indisch-arabische Unternehmen Microsol übernimmt Solon wenige Monate später.

21. Dezember 2011: Der Erlanger Solarkraftwerk-Hersteller Solar Millennium beantragt die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, das im Februar 2012 eröffnet wird.

3. April 2012: Der einst weltgrößte Solarzellenhersteller Q-Cells in Bitterfeld-Wolfen beantragt Insolvenz. Das Unternehmen mit einst 1.300 Jobs am Stammsitz wird Ende August vom südkoreanischen Mischkonzern Hanwha übernommen und ist damit vorerst gerettet, der größte Teil der Jobs bleibt erhalten.

17. April 2012: Das US-Unternehmen First Solar kündigt an, sein Werk in Frankfurt (Oder) schließen zu wollen. Ende Dezember ist der letzte reguläre Arbeitstag, die meisten der 1.200 Beschäftigten des Solarmodulherstellers verlieren ihren Job.

10. Juli 2012: Der auf das Geschäftsfeld Sonnenenergie spezialisierte Maschinenbauer Centrotherm Photovoltaics AG stellt einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Ulm. Seither saniert sich das Unternehmen selbst.

6. September 2012: Die EU-Kommission leitet ein Antidumping-Verfahren gegen die chinesische Solarbranche ein. Die Wettbewerbsbehörde will prüfen, ob die Asiaten mit zu niedrigen Preisen den Wettbewerb schädigen. Eine Entscheidung über mögliche Strafzölle soll im Juni fallen.

18. Oktober 2012: Der Solartechnikhersteller SMA Solar will sich von 450 seiner weltweit gut 5500 Mitarbeiter sowie von 600 Zeitarbeitern trennen. Für 2013 wird mit einem kräftigen Rückgang des Umsatzes gerechnet.

22. März 2013: Der Technologieriese Bosch gibt seinen Ausstieg aus dem Solargeschäft bekannt. Rund 3000 Beschäftigte sind betroffen. Die Solar-Sparte von Bosch hatte 2012 einen Verlust von gut einer Milliarde Euro eingefahren.

17. April 2013: Die Krise der Solarbranche bringt auch Solarworld immer stärker in Bedrängnis. Das einstige Vorzeigeunternehmen teilt mit, dass das Eigenkapital komplett aufgezehrt ist. Der ohnehin schwer gebeutelte Aktienkurs stürzt weiter ab.

30. April 2013: Solarworld gibt eine Einigung mit wichtigen Gläubigern bekannt. Das Unternehmen will sich über einen drastischen Schulden- und Kapitalschnitt sanieren. (dpa)
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