Wie der
Discounter am Freitag (18.2.) mitteilte, gilt der Verzicht auf brasilianisches Rindfleisch ab Sommer 2022 für alle neuen Lieferantenverträge für Frischfleisch und Tiefkühlware. Damit soll der Entwaldung im Amazonas Einhalt geboten werden.
In einem nächsten Schritt werde die Herkunft von verarbeitetem Fleisch überprüft. Erklärtes Ziel sei es, so Aldi, bis Ende 2030 die Entwaldung entlang der relevanten Lieferketten, wie Soja, Palmöl oder eben Rindfleisch, international zu beenden. „Als internationale Händler mit globalen Lieferketten wollen wir unseren Teil der Verantwortung wahrnehmen, um der Zerstörung bedrohter Waldgebiete entgegenzuwirken“, erklärte die Managing Director Category Management bei
Aldi Nord, Dr. Tanja Hacker.
Für den Direktor nationaler Einkauf bei Aldi Süd, Erik Döbele, ist dieser Schritt auch „ein weiterer Beleg dafür, dass wir unseren Haltungswechsel ernst meinen und konsequent mehr Fleisch aus Deutschland anbieten“. Bereits heute stammten rund 85 % der beim Discounter verkauften Frischfleischprodukte aus deutscher oder sogar regionaler Herkunft.
Diesen Anteil möchte Aldi auch aufgrund der wachsenden Nachfrage kontinuierlich steigern. Ende vergangenen Jahres hatten große Handelsketten im Ausland, darunter Lidl und Albert Heijn in den Niederlanden, Sainsburys in Großbritannien, Carrefour und Delhaize in Belgien oder Auchan in Frankreich, die Auslistung von Rindfleischprodukten aus Brasilien angekündigt.
Grund war, dass laut Recherchen der Umweltorganisation Mighty Earth trotz anderslautender Garantien Rinder auch auf Farmen aufgezogen werden, für die Regenwald illegal gerodet wurde. Betroffen davon war vor allem Fleisch des Großanbieters JBS, aber auch von Mafrig oder Minerva Foods.
Es bestehe ein intransparentes System der „Rinderwäsche“, bei dem die Rinder durch viele Hände gingen, und das ähnlich wie die Geldwäsche funktioniere, so der wohl nicht ganz haltlose Vorwurf von Mighty Earth.