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20.02.2022 | 04:36 | Lebensmitteldiscounter 
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ALDI verzichtet auf brasilianisches Rindfleisch

Essen / Mülheim - Nachdem mehrere europäische Supermarktketten bereits im Dezember 2021 angekündigt hatten, brasilianisches Rindfleisch aus ihrem Sortiment zu entfernen, folgen nun auch Aldi Süd und Nord in Deutschland.

Brasilianisches Rindfleisch
(c) proplanta
Wie der Discounter am  Freitag (18.2.) mitteilte, gilt der Verzicht auf brasilianisches Rindfleisch ab Sommer 2022 für alle neuen Lieferantenverträge für Frischfleisch und Tiefkühlware. Damit soll der Entwaldung im Amazonas Einhalt geboten werden.

In einem nächsten Schritt werde die Herkunft von verarbeitetem Fleisch überprüft. Erklärtes Ziel sei es, so Aldi, bis Ende 2030 die Entwaldung entlang der relevanten Lieferketten, wie Soja, Palmöl oder eben Rindfleisch, international zu beenden. „Als internationale Händler mit globalen Lieferketten wollen wir unseren Teil der Verantwortung wahrnehmen, um der Zerstörung bedrohter Waldgebiete entgegenzuwirken“, erklärte die Managing Director Category Management bei Aldi Nord, Dr. Tanja Hacker.

Für den Direktor nationaler Einkauf bei Aldi Süd, Erik Döbele, ist dieser Schritt auch „ein weiterer Beleg dafür, dass wir unseren Haltungswechsel ernst meinen und konsequent mehr Fleisch aus Deutschland anbieten“. Bereits heute stammten rund 85 % der beim Discounter verkauften Frischfleischprodukte aus deutscher oder sogar regionaler Herkunft.

Diesen Anteil möchte Aldi auch aufgrund der wachsenden Nachfrage kontinuierlich steigern. Ende vergangenen Jahres hatten große Handelsketten im Ausland, darunter Lidl und Albert Heijn in den Niederlanden, Sainsburys in Großbritannien, Carrefour und Delhaize in Belgien oder Auchan in Frankreich, die Auslistung von Rindfleischprodukten aus Brasilien angekündigt.

Grund war, dass laut Recherchen der Umweltorganisation Mighty Earth trotz anderslautender Garantien Rinder auch auf Farmen aufgezogen werden, für die Regenwald illegal gerodet wurde. Betroffen davon war vor allem Fleisch des Großanbieters JBS, aber auch von Mafrig oder Minerva Foods.

Es bestehe ein intransparentes System der „Rinderwäsche“, bei dem die Rinder durch viele Hände gingen, und das ähnlich wie die Geldwäsche funktioniere, so der wohl nicht ganz haltlose Vorwurf von Mighty Earth.
AgE
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 21.02.2022 16:53 Uhrzustimmen(1) widersprechen(4)
finde ich sehr gut, kein Rindfleisch aus Brasilien.
Es sollten weite Veränderungen folgen, z.B. beim Import von Soja.
Ein Landwirt mit Durchblick.
"Keine Partei hat es hinbekommen, uns vor diesem ruinösen Weltmarkt zu schützen"
Wilhelm Eckei

Eckei, am Anfang noch als Exot belächelt, hat eine ökologische Bewegung mit angestoßen, der sich jetzt noch nicht einmal die Discount-Supermärkte verwehren. "Auch Aldi und Lidl glauben ja mittlerweile daran, dass die Menschen etwas alternativ Produziertes auf dem Teller haben möchten." Immerhin jeder achte Bauer in Deutschland hat Stand heute auf ökologische Landwirtschaft umgestellt..
Aus und mehr
https://www.dw.com/de/wie-lange-noch-weiter-mit-dem-soja-import-aus-brasilien/a-58998048

Und Menschen die solche Abkommen verhandeln sollte in Archive zum entstauben von Akten eingesetzt werden.
Die zwei bleiben hoffentlich von der politischen Bühne verschwunden, ganz.
"Mercosur
So ist aus deutscher und europäischer Sicht das wichtigste Ergebnis ein am Rande geschlossenes Abkommen, für das auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) seit Jahren kämpft. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker spricht von einem „historischen Moment“ – die EU und vier südamerikanische Staaten wollen die größte Freihandelszone der Welt aufbauen.
"Die EU und der südamerikanische Staatenbund Mercosur schaffen die weltgrößte Freihandelszone. "
https://www.tagesspiegel.de/politik/abkommen-mit-suedamerikanischem-staatenbund-was-das-freihandelsabkommen-fuer-die-eu-bedeutet/24510172.html
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