Das Unternehmen berichtete am vergangenen Donnerstag (30.8.) für die erste Jahreshälfte von einem Erlösanstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,2 % auf 5,1 Mrd. Euro. Dies sei zum einen auf die positive Entwicklung des Markengeschäfts und zum anderen auf steigende Milchpreise zurückzuführen. Für Druck hätten hingegen das schwache britische Pfund und die ungünstige Entwicklung der Fett- und Proteinpreise gesorgt.
Der Absatz der strategischen Marken konnte laut Geschäftsleitung aufgrund der Leistung von Arla, Lurpak, Puck und Castello um 3 % ausgebaut werden. Der Vorstandsvorsitzende Peder Tuborgh führt das positive Ergebnis aber vor allem auf die Sofortmaßnahmen zurück, die man nach dem schwachen Jahresstart ergriffen habe.
Das Transformationsprogramm „Calcium“ solle nun weiter umgesetzt und die Leistung stetig verbessert werden. Das Programm sieht laut
Arla Kostensenkungen von mehr als 400 Mio. Euro vor; im ersten Firmenhalbjahr seien bereits 9,5 Mio. Euro eingespart worden.
Gute WachstumsratenArla-Deutschland-Chef Markus Mühleisen zeigte sich insgesamt zufrieden mit der bisherigen Entwicklung im Geschäftsjahr 2018. Besonders Arla Skyr und Bio hätten unter den Marken hierzulande gute Wachstumsraten verzeichnet. Die Erlöse des gesamten europäischen Arla-Geschäfts seien im Vorjahresvergleich um 0,6 % auf 3,2 Mrd. Euro gestiegen. Der Grund dafür seien höhere Verkaufspreise und ein besserer Produktmix gewesen.
Im internationalen Geschäft musste Arla hingegen Einbußen von 5,3 % auf 750 Mio. Euro hinnehmen. Diese Entwicklung sei aber ausschließlich auf Wechselkursverluste durch den schwachen US-Dollar zurückzuführen, so der Konzern. Bereinigt um Währungseffekte hätte sich hier ein Plus von 1,7 % ergeben. Als nach wie vor rentabelstes Segment stellte Arla die Sparte „Ingredients“ heraus. Diese habe im ersten Halbjahr 6,1 % zum Gesamtumsatz beigetragen, auch wenn die entsprechenden Erlöse währungsbedingt um 0,6 % auf 311 Mio. Euro zurückgegangen seien. Für das Gesamtjahr rechnet die Geschäftsführung mit einer Umsatzspanne von 10,0 Mrd. Euro bis 10,5 Mrd. Euro, nach 10,3 Mrd. Euro im Vorjahr.
36 Millionen Euro für InnovationszentrumDie Eigentümer von
Arla Foods könnten nach dem laufenden Geschäftsjahr besonders von einer guten Geschäftsentwicklung profitieren. Der Aufsichtsrat hat nach Unternehmensangaben einen Vorschlag ausgearbeitet, der die Ausschüttung des gesamten Nettogewinns 2018 vorsieht. Besprochen werden soll die Maßnahme, die den dürregeschädigten Landwirten zugutekommen soll, im Oktober. Eine endgültige Entscheidung soll im Februar 2019 getroffen werden, so dass eine mögliche Ausschüttung dann im März erfolgen könnte.
„Wenn der Vorschlag des Aufsichtsrats angenommen wird, werden unsere Finanzkennzahlen voraussichtlich innerhalb des Zielbereichs bleiben“, erklärte Tuborgh. Der Nettogewinn werde sich voraussichtlich auf eine Spanne von 285 Mio. Euro bis 310 Mio. Euro belaufen und als Nachzahlung ausgezahlt. Je Kilogramm Milch bedeutete das einen Zuschlag von 2,3 Cent bis 2,5 Cent.
Mit Blick auf den weiteren Unternehmensausbau kündigte die Geschäftsführung in der vergangenen Woche den Bau eines spezialisierten Innovationszentrums in Dänemark an. Dort sollen laut Arla die Besonderheiten von Molke erforscht werden; geplant ist dazu eine Investition von 36,3 Mio. Euro. Die Eröffnung ist für 2021 geplant. Das Zentrum soll Teil der Tochter Arla Foods Ingredients werden.