Wie der Ludwigshafener Konzern am vergangenen Donnerstag (30.4.) mitteilte, legte im Segment Agricultural Solutions im ersten Quartal 2020 das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereinflüssen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 9 % auf 809 Mio. Euro zu.
Maßgeblich daran beteiligt war den Unternehmensangaben zufolge neben niedrigeren Fixkosten der höhere Umsatz, der um 6 % auf annähernd 2,82 Mrd. Euro gesteigert werden konnte.
Zurückgeführt wird dieser Zuwachs vornehmlich auf eine wegen der Corona-Pandemie zeitlich vorgezogene Nachfrage. In Europa wurden insbesondere
Herbizide, Saatgutbehandlungen und Saatgut sowie Traits besser verkauft. In Nordamerika wurden laut
BASF die Mengen gegenüber dem ersten Quartal 2019 deutlich gesteigert, vor allem bei Herbiziden und Fungiziden. Auch in Asien legte der Umsatz infolge eines gestiegenen Absatzes insbesondere von Herbiziden zu und lag vor allem in China, Australien und Japan deutlich über dem Niveau der Vorjahrsperiode.
In Südamerika, Afrika und dem Nahen Osten konnte BASF den Umsatz von Januar bis März 2020 „deutlich erhöhen“. Ausschlaggebend war dafür ebenfalls ein gestiegener Absatz, vor allem von Herbiziden und Fungiziden. Kein normales Quartal Der Gesamtumsatz der BASF-Gruppe nahm im ersten Quartal des laufenden Jahres um 7 % auf 16,75 Mrd. Euro zu. Als wesentlicher Grund wird ein um 4 % höherer Absatz angeführt.
Das
EBIT vor Sondereinflüssen ging dennoch um 6 % auf 1,64 Mrd. Euro zurück; laut BASF lag das an deutlich geringeren Beiträgen der Segmente Chemicals und Materials sowie Sonstige. „Das erste Quartal 2020 war kein normales Quartal. Das wird auch für das zweite Quartal gelten und wohl für das gesamte Jahr“, erklärte der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Jan Brudermüller .
Das Coronavirus stelle „die Welt auf den Kopf“. Nach Angaben des Konzerns herrscht aufgrund eines sehr herausfordernden makroökonomischen Umfelds große Unsicherheit an den Märkten, so dass zuverlässige Planungen derzeit kaum möglich seien.
Dividende unverändertAm Tag vor der Veröffentlichung der
Quartalszahlen hatte das Unternehmen bereits seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 zurückgezogen. Die BASF erwartet, im zweiten Quartal erheblich von den wirtschaftlichen Folgen der globalen Nachfrageschwäche und Produktionsausfälle betroffen zu sein und rechnet in der Folge mit einem deutlichen Absatzrückgang.
Für die beiden folgenden Quartale wird von einer langsamen Erholung ausgegangen, die allerdings „äußerst unsicher und nicht planbar“ sei. Vor diesem Hintergrund werden die Aufsichtsratsmitglieder vom 1. April bis zum Ende des Jahres auf 20 % ihrer Festvergütung verzichten; der Vorstand will im zweiten Quartal gleichziehen. Der Dividendenvorschlag für 2019 blieb derweil unverändert.