Wie das Unternehmen heute bekanntgab, wurde das Plus von 6,9 % auf 5,82 Mrd. Euro in der Pflanzenschutzsparte vor allem über höhere Preise erzielt. Allerdings verschlechterte sich das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Zinsen und Steuern (EBIT) laut Konzernabgaben in einem anspruchsvollen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld um 2,3 % auf 1,08 Mrd. Euro. Hauptgrund für diesen Rückgang seien höhere Fixkosten, bedingt durch geringere Anlagenauslastung gewesen, die sich unter anderem aus der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten ergeben habe.
In Europa konnte eine starke Nachfrage nach Fungiziden in der ersten Jahreshälfte und höhere Preise laut Firmenbericht die witterungsbedingt schwächeren Verkäufe ab dem dritten Quartal mehr als ausgleichen. Die Folge war ein regionales Umsatzplus von etwa 3 % auf 2,11 Mrd. Euro. In Nordamerika trieb der höhere Herbizidabsatz die Erlöse um mehr als 15 % auf 1,87 Mrd. Euro nach oben. Derweil bewegte sich der Umsatz in Asien auf dem Niveau des Vorjahres; in Südamerika konnte die Gruppe in einem schrumpfenden Pflanzenschutzmarkt ein geringes Plus einfahren, und zwar von 1,4 % auf 1,32 Mrd. Euro.
Für das vierte Quartal meldete die
BASF im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Umsatzsteigerung im Agrarsegment um 5,2 % auf 1,17 Mrd. Euro. Das EBIT legte mit fast 14 % auf 139 Mio. Euro deutlich zu. Einer der wesentlichen Treiber sei dabei das gute Herbizidgeschäft in Nordamerika gewesen, hieß es aus Ludwigshafen.
Im laufenden Geschäftsjahr strebt das Unternehmen im Pflanzenschutzmittelsegment ein leichtes Plus bei Umsatz und EBIT an, das unter anderem über ein striktes Kostenmanagement erreicht werden soll. In der Planung gehe man von einem weiterhin geringen Marktwachstum und einer hohen Währungsvolatilität aus. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen werde aber eine Absatzsteigerung insbesondere der innovativen
Herbizide erwartet.
BASF stutzt Agrarforschung Die BASF kündigt Einschnitte im Bereich der Pflanzenbiotechnologie an. Demnach sollen insgesamt 350 Arbeitsplätze infolge von Restrukturierungsmaßnahmen entfallen, davon 180 in Europa und 140 in Nordamerika. Wie der Konzern heute mitteilte, wird sich diese Maßnahme unter anderem in einer Verkleinerung der Feldversuchsstationen in Berlin und Limburgerhof als Teil des „Research Triangle“ niederschlagen. Ferner würden die Stationen auf Hawaii, in Indien und Puerto Rico geschlossen. Die Maßnahmen sollen bis Ende dieses Jahres umgesetzt sein.
Gestoppt werden sollen laut BASF im Detail Projekte für ertragreichen Reis sowie pilzresistenten Mais. Das Portfolio in der Pflanzenbiotechnologie werde sich künftig auf Herbizidtoleranzen sowie Pilzresistenzen von Sojabohnen mit hohem Erfolgspotential konzentrieren. Nicht betroffen von der Restrukturierung sei die Kooperationsvereinbarung mit
Monsanto auf dem Gebiet der Ertragssteigerung und Widerstandsfähigkeit von Mais und Sojabohnen. Fokussiert würden künftig Projekte „in der Entdeckungsphase und im frühen Entwicklungsstadium“, die sich mit der Steigerung der Pflanzentoleranz gegenüber Umgebungsstress sowie der Ernteergiebigkeit befassten.
„Durch die Neuausrichtung unseres Portfolios in der Pflanzenbiotechnologie sind wir zuversichtlich, die zukunftsträchtigsten Forschungsprojekte für BASF erfolgreich umsetzen zu können“, betonte BASF-Vorstandsmitglied Dr. Harald Schwager. Man werde Projekte stoppen, die „mit extrem hohen technischen Hürden“ verbunden seien und „signifikante zeitliche und finanzielle Investitionen“ erforderten.