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14.08.2009 | 07:54 | Düngemittelmarkt 

Bauern sparen am Dünger - K+S-Umsatz schwindet

Kassel - Der Düngemittelspezialist K+S ist in die roten Zahlen gerutscht, weil die Bauern in der Wirtschaftskrise immer weniger Dünger auf ihre Felder ausbringen.

K+S-Umsatz
(c) k+s
Im zweiten Quartal 2009 sanken die Erlöse um 37,6 Prozent auf 738,7 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Kassel mitteilte. Unter dem Strich wies der Dax-Konzern einen Verlust von 30,2 Millionen Euro aus nach 226,2 Millionen Euro Gewinn im Vorjahresquartal.

«Die Landwirtschaft hält sich beim Kauf und Einsatz von Düngemitteln, vor allem in Europa, nach wie vor sehr zurück», sagte Vorstandschef Norbert Steiner. Hintergrund sei die anhaltende Verunsicherung der Landwirte über ihre künftigen Erträge und die eingeschränkten Finanzierungsspielräume. Mittel- bis langfristig sei aber unter anderem wegen der zunehmenden Weltbevölkerung wieder mit einem steigenden Düngemittelverbrauch zu rechnen. K+S fördert weltweit Kali, welches in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt wird.

Auch das zweite große Standbein des Konzerns, das Auftausalz für Straßen, konnte die Rückgänge im Düngergeschäft nicht ausgleichen. Wegen der angespannten Situation der öffentlichen Kassen laufe der frühe Verkauf für den kommenden Winter nur auf normalem Niveau, obwohl die Lagerbestände wegen das langen letzten Winters gering seien, hieß es in einer Mitteilung. Auch Einmaleffekte belasteten den Konzern. So wurden für die Übernahme der US-Firma Morton Salt im April Währungs- Absicherungsgeschäfte abgeschlossen, die sich nun wegen des schwächeren Dollars mit 69,5 Millionen Euro negativ in der Bilanz niedergeschlagen haben.

Das Unternehmen legte keine konkrete Prognose für das gesamte Jahr 2009 vor. Dies liege an der «gegenwärtig außerordentlich schwierigen und unsicheren Branchensituation im Geschäftsfeld Düngemittel». Der Umsatz werde aber 2009 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Unter anderem durch Kurzarbeit würden auch die Kosten spürbar sinken. Trotzdem werde der Gewinn «stark zurückgehen». Der Absatz von Kali- und Magnesiumprodukten soll im Gesamtjahr rund 4,0 Millionen Tonnen betragen, vergangenes Jahr waren es noch 7,0 Millionen Tonnen. Die Aktie von K+S legte nach Veröffentlichung der Zahlen knapp vier Prozent auf 38,69 Euro zu. (dpa)
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