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13.08.2009 | 13:05 | Düngemittelmarkt 

K+S legt Halbjahreszahlen vor

Kassel - Das Düngemittelgeschäft von K+S war auch im zweiten Quartal 2009 von einer nach wie vor schwachen globalen Nachfrage geprägt.

K+S
(c) k+s
Insbesondere die Kalidüngemittelnachfrage blieb vor dem Hintergrund der per Ende des zweiten Quartals noch ausstehenden Vertragsabschlüsse mit Indien und China sowie der anhaltenden Verunsicherung der Landwirtschaft über ihre künftige Ertragssituation außergewöhnlich schwach. Während die Lagerbestände der Handelsstufe zwar weiter abnahmen, drosselten die Produzenten nach eigenen Angaben ihre Produktion erneut, um ihrerseits einem weiteren Lageraufbau entgegenzuwirken. Auch die im Zuge der Finanzkrise eingeschränkten Finanzierungsspielräume wirkten sich noch negativ aus.

„Die Landwirtschaft hält sich beim Kauf und Einsatz von Düngemitteln, vor allem in Europa, nach wie vor sehr zurück. Auch wenn eine Normalisierung der Nachfrage derzeit noch nicht in Sicht ist, so bleiben die fundamentalen Trends wie beispielsweise die steigende Weltbevölkerung, die veränderten Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern und auch die größere Bedeutung von nachwachsenden Rohstoffen weiter intakt. Diese Fakten sprechen mittel- und langfristig für einen wieder steigenden Düngemittelverbrauch“, sagt Norbert Steiner, Vorstandsvorsitzender der K+S Aktiengesellschaft.


Geschäftsbereich Salz

Während das Frühbezugsgeschäft bei Auftausalz in Nordamerika sehr vielversprechend begann, verlief der Frühbezug in Westeuropa – trotz niedriger Lagerbestände auf Kundenseite infolge der zu Jahresbeginn harten und lang anhaltenden winterlichen Witterung – vor allem aufgrund der angespannten Situation der öffentlichen Kassen lediglich auf normalem Niveau.


Umsatz im zweiten Quartal deutlich unter Vorjahr

Der Umsatz sank im zweiten Quartal vor allem mengenbedingt um 38 % auf 738,7 Mio. €. Positive Preis- und Währungseffekte konnten dies nicht ausgleichen. Deutliche Umsatzrückgänge in den Geschäftsbereichen Kali- und Magnesiumprodukte sowie Stickstoffdüngemittel waren dafür hauptsächlich verantwortlich. Im ersten Halbjahr ging der Umsatz um 24 % auf 1.814,4 Mio. € zurück. Knapp 60 % des Konzernumsatzes wurden im ersten Halbjahr in Europa erzielt; mit etwa 40 % entfiel der größte Umsatzanteil auf den Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte, gefolgt von Stickstoffdüngemitteln und Salz.


Operatives Ergebnis erreicht im zweiten Quartal 18,1 Mio. €

Das operative Ergebnis EBIT I erreichte im zweiten Quartal 18,1 Mio. € nach 326,4 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Vor allem im Düngemittelgeschäft gingen die Ergebnisse stark zurück. Im Geschäftsbereich Stickstoffdüngemittel wirkten sich negative Einmaleffekte durch Einstandskostennachzahlungen für das Jahr 2008 an den wichtigsten europäischen Lieferanten mit rund 19 Mio. € aus. Im ersten Halbjahr lag das operative Ergebnis EBIT I mit 192,1 Mio. € um 65% unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.


Einmaleffekt durch Kaufpreissicherung für Morton Salt

Zur Sicherung des in US-Dollar zu zahlenden Kaufpreises von Morton Salt wurden im April 2009 Sicherungsgeschäfte auf Basis des zu diesem Zeitpunkt gültigen US-Dollarkurses abgeschlossen. Infolge des schwächeren US-Dollars zum 30. Juni 2009 reduzierte sich der Marktwert dieser noch ausstehenden Termingeschäfte und belastete das Finanzergebnis - nicht zahlungswirksam - mit 69,5 Mio. €. Dadurch lag das Finanzergebnis im zweiten Quartal mit knapp -76,6 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (Q2/08: -11,9 Mio. €). Das bereinigte Ergebnis vor Steuern lag einschließlich dieses Sondereffekts im zweiten Quartal bei -58,5 Mio. € (Q2/08: 314,5 Mio. €). Im ersten Halbjahr betrug es 107,1 Mio. €, was einem Rückgang um 80% entspricht.

Das bereinigte Ergebnis nach Steuern betrug – ebenfalls einschließlich dieses Sondereffekts – im zweiten Quartal -44,3 Mio. € (Q2/08: 231,1 Mio. €). Für das erste Halbjahr ergab sich ein Wert von 78,2 Mio. € (-80% zum Vorjahreszeitraum). Auch das bereinigte Ergebnis je Aktie sank aufgrund des Finanzergebnisses im Berichtsquartal auf -0,27 € (Q2/08: 1,40 €). Im ersten Halbjahr 2009 lag diese Kennzahl bei 0,47 € im Vergleich zu 2,39 € in der Vergleichsperiode.


Schwieriges Marktumfeld auch im zweiten Halbjahr erwartet

Wie bereits in der Ad-hoc-Meldung vom 17. Juni 2009 dargestellt, geht K+S für die zweite Jahreshälfte nicht mehr von einer Normalisierung der Nachfrage nach Kalidüngemitteln aus. Im Gesamtjahr 2009 erwartet das Unternehmen einen Absatzrückgang im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte auf etwa 4,0 Mio. t Ware (2008: 7,0 Mio. t) sowie moderat rückläufige Durchschnittspreise gegenüber dem Vorjahr. Auch wenn die Mitte Juli mit Indien abgeschlossenen Verträge der Kaliexporteure bei 460 US$/t Kaliumchlorid unter den Erwartungen der Branche lagen, so markiert dieses Preisniveau nun eine wichtige Orientierung für die Weltmärkte und könnte mit dazu beitragen, die bislang bei den Kunden noch vorhandene Kaufzurückhaltung aufzulösen. 

Aufgrund der gegenwärtig außerordentlich schwierigen und unsicheren Branchensituation im Geschäftsfeld Düngemittel sieht K+S von der üblichen Vorgehensweise ab, im Halbjahresfinanzbericht quantitative Bandbreiten für Gesamtjahresumsatz- und -ergebnisgrößen zu veröffentlichen. K+S wird vorerst eine qualitative Beschreibung dieser Kennzahlen fortführen. Der Umsatz der K+S Gruppe sollte im Geschäftsjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgehen. Das für den Geschäftsbereich Salz erwartete, deutlich höhere Umsatzniveau wird die negative Umsatzentwicklung im Geschäftsfeld Düngemittel nicht ausgleichen können.

Die Kosten auf Gruppenebene dürften im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr spürbar sinken. K+S erwartet, dass die aus der Kurzarbeit resultierenden Einsparungen die Mehrkosten aus der letzten Tariferhöhung mehr als ausgleichen können. Entlastungen sind auch bei den Energie-, Material- und Frachtkosten zu erwarten.

Das operative Ergebnis EBIT I wird im Geschäftsjahr 2009 im Vergleich zum Spitzenwert des Vorjahres stark zurückgehen. Dies hängt in erster Linie mit dem bereits beschriebenen rückläufigen Umsatzniveau im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte zusammen. Auch ein im Vergleich zum Vorjahr stärkerer US-Dollarkurs und ein höheres Salzergebnis werden diese Entwicklung nur begrenzt dämpfen können. Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern sollte der operativen Ergebnisentwicklung folgend im Geschäftsjahr 2009 ebenfalls stark zurückgehen.


Wachstum erleben

Die K+S Gruppe gehört weltweit zur Spitzengruppe der Anbieter von Spezial- und Standarddüngemitteln, von Pflanzenpflege- sowie Salzprodukten. Mit ihren Produkten und Marken bietet K+S ihren Kunden ein bedarfsgerechtes Leistungsangebot, das in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens Grundlagen für Wachstum schafft. Die K+S Gruppe beschäftigt mehr als 12.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2008 einen Umsatz von knapp 5,0 Mrd. €. K+S ist an allen deutschen Börsen notiert (ISIN: DE0007162000, Kürzel: SDF) und im Aktienindex DAX® gelistet. (PD)
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