Der Einstieg, der Ende November 2013 angekündigt wurde, werde am 12. März vollzogen, teilte Thüringens Wirtschaftsminister Uwe Höhn (
SPD) am Dienstag in Erfurt mit. 800 Arbeitsplätze könnten dadurch in Arnstadt gesichert werden. Der Start von
Solarworld war ursprünglich für den Februar geplant gewesen.
Die Verzögerung bis Mitte März hatte Unternehmenssprecher Milan Nitzschke kürzlich mit noch laufenden Fristen für die Mitarbeiter zum Wechsel von Bosch Solar zu Solarworld begründet. Laut Höhn übernimmt eine Tochterfirma, die Solarworld Industries Thüringen GmbH, die Produktion in Arnstadt.
Es handele sich um eine eigenständige Gesellschaft, «die auch finanziell vom restlichen Unternehmen getrennt ist». Solarworld hatte Ende Februar die eigene Sanierung wie vorgesehen abgeschlossen.
Vor einem Jahr hatte der Stuttgarter Bosch-Konzern mit Verweis auf Milliardenverluste den Komplettausstieg aus dem Solargeschäft beschlossen. Monatelang waren für das erst vor wenigen Jahren eröffnete Thüringer Solar-Werk von Bosch, das derzeit noch etwa 1.400 Beschäftigte hat, Interessenten gesucht worden. Bosch soll bei dem Geschäft mit Solarworld nach unbestätigten Medienberichten eine «Mitgift» von 130 Millionen Euro zahlen, durch die die Gehälter der Thüringer Beschäftigten für längere Zeit gesichert sein sollen.
Thüringen bleibe mit der Übernahme ein wichtiger Standort der Solarindustrie, erklärte Höhn. «Der Kampf um den Standort hat sich unter dem Strich gelohnt.» In den vergangenen Jahren hatten Solar-Firmen in Thüringen wegen weltweiter Überkapazitäten und Preisverfall ihre Produktion eingestellt oder deutlich eingeschränkt.
Solarworld peilt nach einem Umsatzeinbruch und negativen Betriebsergebnis von 192 Millionen Euro 2013 in diesem Jahr Erlöse von über 680 Millionen Euro an. 2016 solle die Milliarden-Marke erreicht werden, hatte das Unternehmen Anfang März mitgeteilt. (dpa)