Wiesnbier ohne Wiesn - Brauereien brauen trotz Absage. (c) proplanta
Nur Bier der sechs Münchner Brauereien darf der Tradition folgend auf der Wiesn ausgeschenkt und als Oktoberfestbier im Handel verkauft werden.
Rund 7,3 Millionen Liter Bier rannen im vergangenen Jahr auf der Wiesn durch durstige Kehlen - doch das ist nur ein Teil des tatsächlich gebrauten Bieres. Der begehrte Gerstensaft ist in Getränkeläden und Supermärkten zu haben und wird in alle Welt verkauft, in die USA, nach Italien und nach Asien.
Bei Hofbräu München beginnt das Brauen deshalb schon im April. Etwa 15 Prozent des Oktoberfestbieres des Staatlichen Hofbräuhauses wurden laut Sprecher Stefan Hempl im vergangenen Jahr auf dem Oktoberfest getrunken, das waren 743.400 Maß.
Insgesamt wurden aber rund fünf Millionen Liter gebraut, knapp die Hälfte davon für den Export. Der Rest ging in den Handel oder in die Gastronomie. Dieses Jahr werde es wohl etwas weniger Bier sein - denn Kneipen sind geschlossen, Volksfeste werden abgesagt. «Es wird wohl nicht in der Menge abgefragt werden wie sonst», sagt Hempl.
Jede Brauerei hat ihr eigenes streng gehütetes Rezept für das spezielle Aromaprofil ihres Wiesnbieres. Dieses hat nicht nur mehr Stammwürze als normales Helles. Auch der Alkoholgehalt ist mit 5,9 bis 6,3 Prozent gut einen Prozentpunkt höher. Das bekommen Wiesn-Neulinge oft zu spüren - in den schwül-warmen Bierzelten trinkt es sich leicht. Weniger als eine Maß, also ein Liter Bier, ist auf der Wiesn nicht zu haben. Dort gibt es eine Maßkrug-Pflicht.