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13.03.2024 | 10:12 | Solarbranche 

Deutsche Solarfirmen protestieren gegen antichinesische EU-Strafzölle

Berlin - Eine Allianz überwiegend deutscher Unternehmen aus der Solarbranche protestiert gegen befürchtete Strafzölle der EU auf chinesische Solarmodule.

Deutsche Solarfirmen
Die europäische Solarbranche ist gespalten: Solarmodulhersteller leiden unter chinesischer Konkurrenz, Solaranlagenbauer und -entwickler profitieren. (c) proplanta
Protektionistische Maßnahmen würden die Inflation der Energiekosten weiter anheizen, Lieferketten stören und Arbeitsplätze gefährden, teilte die Allianz «Solar Economy Europe» am Mittwoch in Berlin mit. Zu den 15 Mitgliedern zählen unter anderem die Solarsparte des Energieversorgers EnBW, der Projektentwickler Baywa r.e., der schwedische Energiekonzern Vattenfall, sowie der dänische Projektentwickler GreenGo Energy. 

Die beteiligten Unternehmen warnen allgemein vor Protektionismus, ohne China im Zusammenhang mit der derzeitigen Diskussion namentlich zu erwähnen. Der politische Anlass ist jedoch offensichtlich: Ein großer Teil der in Europa verbauten Solarmodule wird in China produziert, zudem sind mehrere europäische Hersteller trotz anhaltenden Solarbooms in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.

Chinesische Firmen haben wegen ihrer sehr viel größeren Produktionskapazitäten Kostenvorteile, zudem sind die Energiepreise in Europa erheblich höher als in China. Deswegen wird in der EU seit Monaten über mögliche Strafzölle auf chinesische Module diskutiert.

«Wachsende protektionistische Tendenzen» bedrohten die europäischen CO2-Einsparungsziele, heißt es in der Mitteilung. Die Firmen sprechen sich für freien Handel aus. «Wir begrüßen es, dass sich die EU-Kommission vor wenigen Tagen ausdrücklich gegen Handelsbarrieren auf PV-Produkte positioniert hat», lobte der Chef der Baywa r.e., Matthias Taft. «Zölle würden in diesem entscheidenden Jahrzehnt für die Energiewende den Ausbau der erneuerbaren Energien enorm einschränken».

Auch der Chef der Projektentwicklung PV bei EnBW, Thorsten Jörß, warnte vor erneuten protektionistischen Maßnahmen: «Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir den Ausbau der solaren Energieerzeugung zügig vorantreiben. Weitere Verzögerungen und Rückschläge darf es hier nicht geben.»

Der Zusammenschluss beruft sich auf historische Erfahrungen. Die in den Jahren 2012 und 2013 verhängten Strafzölle gegen Solarkomponenten aus China hätten damals Arbeitsplätze in der europäischen Solarwirtschaft vernichtet. Außerdem habe es durch die Zölle der EU einen Einbruch neu installierter Solarmodule gegeben, heißt es in der Mitteilung.
dpa
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