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11.08.2020 | 13:46 | Geschäftsbericht 

Deutz: Stark rückläufige Geschäfte im 1. Halbjahr 2020

Köln - DEUTZ, ein weltweit führender Hersteller innovativer Antriebssysteme, verzeichnete infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 eine insgesamt stark rückläufige Geschäftsentwicklung.

DEUTZ AG Geschäftsbericht 1. Halbjahr 2020
Stark rückläufige Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2020 bei Deutz infolge der Corona-Krise(c) deutz
Neben dem kundenseitig fortdauernden Abverkauf von Vorbaumotoren, der bereits in einem niedrigen Niveau des Auftragsbestands zum Jahresende 2019 resultierte, führten die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in einem ohnehin herausfordernden Marktumfeld zu einem deutlichen Nachfragerückgang. Darüber hinaus wurde der operative Geschäftsbetrieb im zweiten Quartal durch einen temporären Produktionsstillstand und die Einführung von Kurzarbeit erheblich beeinträchtigt.

„Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die globale Wirtschaft und damit auch auf unser Motorengeschäft sind nicht von der Hand zu weisen. Derzeit kann niemand vorhersehen, wie die Corona-Krise weiterhin verlaufen wird – klar ist jedoch, dass das gesamte DEUTZ-Team alles daransetzt, gestärkt aus ihr hervorzugehen und wir uns trotz der aktuellen Lage auf dem richtigen Weg sehen, unsere Mittelfristziele zu erreichen“, so DEUTZ-CEO Dr. Frank Hiller.

Mit Blick auf das zu Jahresbeginn initiierte Effizienzprogramm „Transform for Growth“ sagt er: „Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten, ist es unerlässlich, bestehende Prozesse und Strukturen immer wieder aufs Neue auf den Prüfstand zu stellen. Das haben wir getan – und wir erwarten durch die Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen ab Ende 2022 eine Kosteneinsparung von jährlich insgesamt rund 100 Millionen Euro.“

Deutlich rückläufige Entwicklung der Vertriebszahlen infolge der Corona-Krise

DEUTZ verzeichnete im Berichtszeitraum einen Rückgang des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahreswert um 34,6 % auf insgesamt 623,6 Mio. Euro. Neben den deutlichen Auftragseinbußen infolge der Corona-Krise wird der Vorjahresvergleich dabei auch durch eine hohe Vergleichsbasis belastet, die aufgrund von Vorbaumotoren positiv beeinflusst war und deren kundenseitiger Abverkauf das Geschäft zusätzlich belastet.

Während die Anwendungsbereiche Baumaschinen, Material Handling, Landtechnik sowie Stationäre Anlagen prozentual zweistellige Auftragsrückgänge verzeichneten, entwickelten sich der Bereich Sonstiges und das Servicegeschäft mit einem Plus von 16,4 % bzw. 0,8 % weiterhin positiv. Der deutliche Anstieg im Bereich Sonstiges ist dabei vor allem auf die positive Entwicklung bei Antrieben für Schienenfahrzeuge zurückzuführen.

Der Auftragsbestand summierte sich zum 30. Juni 2020 auf 253,5 Mio. Euro nach 462,6 Mio. Euro im Vorjahr. Der Absatz des DEUTZ-Konzerns lag im Berichtszeitraum mit insgesamt 73.859 verkauften Motoren um -27,3 % unter dem Vergleichswert. Mit Blick auf die Anwendungen erzielte lediglich der Bereich Sonstiges eine signifikante Absatzerhöhung um 112,7 %, die im Wesentlichen aus der Einführung von kleinen Außenbootmotoren, sogenannten TrollingMotoren, resultierte.

Operatives Ergebnis u. a. infolge negativer Skaleneffekte deutlich rückläufig

Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns und seiner Kunden verzeichnete DEUTZ im ersten Halbjahr 2020 einen operativen Verlust (EBIT vor Sondereffekten) in Höhe von -49,9 Mio. Euro. Der deutliche Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum ist insbesondere auf das gesunkene Umsatzvolumen sowie damit einhergehende negative Skaleneffekte zurückzuführen.

Darüber hinaus haben Zahlungen im Rahmen von Fortführungsvereinbarungen mit Zulieferern im Insolvenzverfahren in Höhe von rund 10 Mio. Euro sowie nachfragebedingte Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungsprojekte mit rund 5 Mio. Euro das operative Ergebnis zusätzlich stark belastet. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten sich dagegen – neben Maßnahmen zur allgemeinen Kostensenkung und der Inanspruchnahme von Kurzarbeit – der Verzicht des Vorstands auf seine einjährige variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2020 sowie der Verzicht der leitenden Angestellten auf einen Großteil ihrer variablen Vergütung für 2020 aus. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten lag im Berichtszeitraum bei -8,0 % nach 5,1 % im Vorjahr.

Gesamtjahresprognose 2020 weiterhin ausgesetzt

Aufgrund der eingeschränkten Visibilität im Hinblick auf den zeitlichen Fortgang sowie die weitere Ausprägung der Corona-Krise bzw. ihrer Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft und damit auf das DEUTZ-Motorengeschäft ist die Abgabe einer aktualisierten Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich.

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass insbesondere das dritte Quartal 2020 noch erheblich durch die Auswirkungen der Corona-Krise beeinflusst sein dürfte, jedoch in einem vergleichsweise geringeren Umfang als das zweite Quartal. Mit Blick auf den erwarteten positiven Sondereffekt, der sich aus der finalen Kaufpreisrate für die Veräußerung des Standorts Köln-Deutz ergibt, ist mittlerweile davon auszugehen, dass die Zahlung nicht mehr im laufenden Geschäftsjahr, sondern im Jahr 2021 erfolgen wird. Dabei ist jedoch zu beachten, dass deren Höhe und Zeitpunkt nach wie vor von der Beschlussfassung über das Inkrafttreten des Bebauungsplans für das Areal abhängig sind und insofern nicht genau feststehen.
DEUTZ AG
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