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24.06.2015 | 13:27 | Interner Machtkampf 

Eklat bei PNE: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

Cuxhaven - Der Eklat bei der Hauptversammlung des Windpark-Projektierers PNE Wind AG aus Cuxhaven bleibt ohne juristischen Folgen.

Interner Machtkampf
Beim Cuxhavener Windpark-Projektierer PNE gibt es einen internen Machtkampf. Nach dem Eklat bei der Hauptversammlung ermittelt die Staatsanwaltschaft. Nun hat sie das Verfahren eingestellt. (c) proplanta
Die Staatsanwaltschaft Stade stellte ihre Ermittlungen unter anderem wegen Urkundenunterdrückung und Wahlbetrugs ein. Das sagte der Stader Oberstaatsanwalt Burkhard Vonnahme am Dienstagabend. Die beschlagnahmten Beweismittel seien wieder freigegeben worden. Bei dem Windparkbauer tobt seit Monaten ein Kampf um die Macht im Unternehmen.

Das Unternehmen betonte, die Ermittlungen hätten sich nur gegen den Rechtsanwalt von PNE gerichtet. Weitere Ermittlungsverfahren gegen Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrates der PNE gebe es nicht, sagte der Staatsanwalt. Nach Angaben des Unternehmens hatten zwei Aufsichtsratsmitglieder Strafanzeige gestellt.

Bei der Hauptversammlung am 16. Juni war es zu tumultartigen Szenen gekommen. Der Vorstand hatte die Sitzung kurz nach Mitternacht abgebrochen. Anwesende riefen die Polizei. Daten und Abstimmungsergebnisse wurden sichergestellt.

Hintergrund der Querelen ist ein interner Machtkampf. Ende 2014 hatte das Unternehmen seinem Aufsichtsrat Volker Friedrichsen eine Mandatsniederlegung nahelegt, weil er sein Amt nicht mehr objektiv führen könne. Friedrichsen hatte den Grundstein für die Unternehmensgruppe WKN aus Husum gelegt, die 2013 mehrheitlich an die PNE überging. Der Deal machte Friedrichsen zum PNE-Großaktionär. Das Unternehmen hält ihn aber wegen noch ungeklärter Schadenersatzansprüche im Zusammenhang mit dem WKN-Kauf für befangen.

PNE mit gut 400 Mitarbeitern hatte 2014 mit rund 13 Millionen Euro Verlust beendet. Für das Jahr sollte daher keine Dividende ausgeschüttet werden. Zu einem Beschluss auf der Hauptversammlung kam es jedoch nicht. Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die vorgeschlagene Abberufung von Kontrolleuren sorgten für heftige Diskussionen. (dpa)
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