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27.05.2012 | 18:17 | Erdbeben in Norditalien 

Beschädigter Erdbeben-Parmesan findet doch noch Verwendung

Parma / Rom - Schmelzkäse, Scheiben für Toast oder gerieben - ein Teil der bei dem Erdbeben in Norditalien beschädigten Parmesanlaibe wird doch noch auf den Tellern landen.

Reibekäse
(c) proplanta
«Die beschädigten und die unversehrten Laibe sind inzwischen sortiert», sagte Giorgio Apostoli, Referent für Zucht und Tierhaltung der landwirtschaftlichen Vereinigung Coldiretti, der Nachrichtenagentur dpa in Rom.

Die unversehrten Käselaibe könnten weiterreifen. Bei dem restlichen Käse sei es auch ein Kampf gegen die Zeit. Denn wenn der Käse einmal beschädigt ist, kann er leichter verderben.

Und was schimmelt, muss auf jeden Fall auf den Müll. Fachleute vom zuständigen Institut für Qualitätskontrolle prüften derzeit, welche Laibe noch verwendet werden dürfen.

Rund 300.000 Laibe Parmesan und 100.000 Laibe Grana Padano - eine ähnliche Käsesorte - sind laut Coldiretti beschädigt worden, fast zehn Prozent der Jahresproduktion.

Sie purzelten bei dem schweren Beben der Stärke 6,0 vor einer Woche aus den meterhohen Gestellen, in denen der Käse viele Monate lang reift. «Wir haben erst gedacht, wir müssten 70 Prozent davon wegwerfen», sagt Apostoli. «Jetzt ist es wohl doch weniger.»

Genaue Zahlen gebe es erst nach Abschluss der Kontrollen. «Das wird wohl eine Woche dauern.» Bei einem von Coldiretti genannten Kilopreis von 15,30 Euro ist allein ein 40-Kilo-Laib schon gut 600 Euro wert - viele Hersteller haben hohe Summen verloren. «Wir arbeiten sehr stark daran, zur Normalität zurückzukehren», sagt Apostoli.

Der Erdbeben-Käse, der nun etwa in geriebener Form doch in den Lebensmittelregalen landet, darf sich allerdings nicht «Parmigiano» nennen. Denn Voraussetzung dafür ist, dass er aus einem ganzen Laib hergestellt ist.

Den kaputten Käse, der nicht für die Lebensmittelproduktion freigegeben wird, dürfen die Bauern nicht einmal an die Schweine verfüttern. Denn fast alle Schweine in der Region werden für die Herstellung des berühmten Parma-Schinkens gemästet.

Und damit die Qualität stimmt, dürfen die Parma-Schinken-Schweine nur eine ganz bestimmte natürliche Kost aus Getreide und Soja fressen. (dpa)
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