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05.08.2010 | 13:40 | BayWa AG  

Erfolgreich aufgeholt - BayWa-Konzern legt sehr erfreuliches Halbjahresergebnis vor

München - Als erfolgreiche Aufholjagd beschrieb Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz das zweite Quartal 2010 im BayWa-Konzern auf der Pressekonferenz am 5. August in München.

Erfolgreich aufgeholt - BayWa-Konzern legt sehr erfreuliches Halbjahresergebnis vor

Zum 30. Juni 2010 betrugen die Umsatzerlöse 3,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,7 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) betrug im ersten Halbjahr 56,3 Mio. Euro (Vorjahr: 52,3 Mio. Euro). Da zum ersten Quartal das EBIT noch bei minus 13,4 Mio. Euro gelegen hatte, bedeutet dies eine Verbesserung beim EBIT um knapp 70 Mio. Euro.

„Das Ergebnis des zweiten Quartals 2010 übertrifft - abgesehen vom Ausnahmejahr 2008 - alle Ergebnisse der vorherigen Jahre“, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende besonders über die sehr gute operative Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monate im BayWa-Konzern zufrieden. Die aktuellen Marktentwicklungen ließen erwarten, dass sich auch die zweite Jahreshälfte positiv entwickelt. Hauptsächlich kamen die Verbesserungen im EBIT aus dem Geschäftsfeld der regenerativen Energien, das die BayWa seit über einem Jahr stark vorantreibt.

Aber auch die stabilen Geschäfte im Agrarsegment und eine ansteigende Nachfrage im Baustoffbereich trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Allein im ersten Halbjahr holten vor allem die über die 100-prozentige Tochter BayWa r.e akquirierten Firmen über 9 Mio. Euro dieses Ergebnisses. „Deshalb gehe ich stark davon aus, dass wir die geplanten 20 Mio. Euro EBIT in diesem Bereich im Jahr 2010 erreichen werden“, so Klaus Josef Lutz. Der Umsatz der regenerativen Energien liegt in diesem Jahr bisher bei rund 150 Mio. Euro; insgesamt sind für 2010 Umsatzerlöse von rund 350 Mio. Euro geplant.

Weitere Beteiligungen im Bereich erneuerbarer Energien, deren operatives Geschäft über die BayWa r.e gesteuert wird, schließt Vorstandsvorsitzender Lutz für das laufende Geschäftsjahr nicht aus. „Sinnvollen Ergänzungen des Geschäftsportfolios - wie zum Beispiel vor wenigen Wochen dem Erwerb der Schradenbiogas GmbH - stehen wir aufgeschlossen gegenüber“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Lutz.


Stabiles Agrargeschäft

Das zweite Quartal 2010 war im Segment Agrar durch ein stabiles Geschäft gekennzeichnet. Die Umsatzerlöse betrugen zum Halbjahr 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,8 Mrd. Euro). Das EBIT stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 5 Mio. Euro auf rund 39 Mio. Euro. Dazu hat vor allem die erfreuliche Entwicklung im Agrarhandel beigetragen. Der Agrarhandel - also der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln - erzielte im ersten Halbjahr 2010 einen Umsatz von 1,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,4 Mrd. Euro) und ein EBIT von 34,4 Mio. Euro (Vorjahr: 26,2 Mio. Euro).

Die Sparte profitierte von einem leichten stetigen Preisanstieg des Getreides aufgrund der anziehenden Exportnachfrage und eines günstigen Kursverhältnisses von Euro und Dollar. Der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwas geringere Umsatz ist auf den leichten Absatzrückgang im Getreidehandel zurückzuführen. Dies war ein allgemeiner Trend in der Branche; ursprünglich waren größere Erfassungsmengen beim Getreide und entsprechende Lagerbestände bei den Landwirten angenommen worden. Die Sparte Technik entwickelte sich erwartungsgemäß etwas schwächer und weist im ersten Halbjahr Umsatzerlöse von 407,5 Mio. Euro aus (Vorjahr: 417,4 Mio. Euro; resultierend aus einem damals noch relativ hohen Auftragsübergang aus dem Jahr 2008).

Da in den letzten Wochen die Auftragseingänge für landwirtschaftliche Technik deutlich angezogen haben, rechnet die BayWa damit, dass die Sparte Technik in den verbleibenden zwei Quartalen noch aufholen wird. Insgesamt geht Vorstandsvorsitzender Lutz von einer anhaltend positiven Entwicklung des Agrarsegments aus - auch angesichts zurzeit steigender Getreidepreise aufgrund weltweit erwarteter geringerer Erntemengen. „Aber wir wissen aus der Erfahrung der letzten beiden Jahre, wie volatil die Märkte sind, so dass konkrete Prognosen nur wenig seriös wären“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende. Die BayWa werde die sich bietenden Chancen nutzen, aber Risiken so gering wie möglich halten. „Unsere Kunden erwarten einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Entwicklungen“, so Lutz.


Baustoffnachfrage nach langem Winter im Aufwind

Sehr positiv entwickelte sich das Segment Bau im zweiten Quartal: Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 50 Mio. Euro auf 851,3 Mio. Euro. Das EBIT betrug zum 30. Juni 2010 rund 2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro). Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem ersten Quartal 2010 von über 26 Mio. Euro. „Diese operativ erfreuliche Entwicklung ist vor allem auf den Nachholbedarf im Baustoffbereich durch den langen Winter zurückzuführen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende. So stiegen die Umsätze bei Baustoffe auf 592,2 Mio. Euro (Vorjahr: 554,9 Mio. Euro).

Das EBIT lag mit minus 5,9 Mio. Euro deutlich besser als im Vorjahreszeitraum (Vorjahr: minus 9,4 Mio. Euro). Die BayWa geht davon aus, dass die Sparte Baustoffe in den verbleibenden zwei Quartalen hier saisontypisch weiter aufholen und damit das Gesamtjahr mit einem positiven EBIT abschließen wird. Der Umsatz bei den Bau & Gartenmärkten stieg im ersten Halbjahr trotz der viel zu kalten Monate Mai und Juni auf 259,2 Mio. Euro (Vorjahr: 245,6 Mio. Euro). Diese Entwicklung ist auf die vergrößerten Märkte (zum Beispiel Backnang im Herbst 2009, Illertissen und Grafenau seit Anfang 2010) zurückzuführen. Aufgrund der damit verbundenen Anlaufkosten sank das EBIT im Halbjahresvergleich von 10,9 Mio. Euro auf 7,9 Mio. Euro im Jahr 2010.

„Wir sind aufgrund des sich gut entwickelnden Fachmarktkonzepts bei den Bau & Gartenmärkten und steigender Baunachfrage zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung in der Baustoffsparte weiter fortsetzt“, gab Lutz einen Ausblick für diesen Geschäftsbereich.


Konventionelles Energiegeschäft mit Nachfrageverschiebung - regenerative Energien erreichen ehrgeiziges Halbjahresziel

Das Segment Energie erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2010 Umsatzerlöse von 1,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 892,4 Mio. Euro) und ein EBIT 11,4 Mio. Euro (Vorjahr: 13,7 Mio. Euro). Das zweite Quartal 2010 war im Segment Energie durch zwei unterschiedliche Entwicklungen geprägt: Wie erwartet, blieb die Nachfrage nach Heizöl bis zum Ende des zweiten Quartals aufgrund vergleichsweise hoher Befüllstände der Tanks und steigender Ölpreise verhalten. Dies wirkte sich rückläufig auf Umsatz und EBIT aus. Mittlerweile sind die Befüllstände durchschnittlich wieder unter 50 Prozent gesunken, und die Auftragseingänge der letzten Wochen lassen eine deutliche Nachfrageverschiebung in die letzten beiden Quartale erwarten.

Die regenerativen Energien, die in der BayWa r.e gebündelt werden, haben dagegen die ehrgeizigen Ziele für das erste Halbjahr 2010 erreicht. „Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage nach PV-Anlagen in Deutschland und des europaweiten Ausbaus erneuerbarer Energieanlagen, sind wir sehr zuversichtlich, das geplante Ergebnis am Ende des Jahres zu erreichen“, erläuterte Vorstandsvorsitzender Lutz.


Sonstige Aktivitäten mit stabiler Entwicklung

Die Geschäftsentwicklung im Bereich Sonstige Aktivitäten war erfreulich: Das EBIT betrug zum 30. Juni 2010 rund 4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse von 85,1 Mio. Euro lagen deutlich unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 223,9 Mio. Euro). Diese Abnahme ist auf die Veräußerung von Konzernbeteiligungen wie zum Beispiel dem Autohandel zurückzuführen. Dies bedeutete einen Wegfall von Umsätzen, die in den Halbjahreszahlen 2009 noch enthalten waren. Im operativen Geschäft waren die Sonstigen Aktivitäten im ersten Halbjahr 2010 von einer stabilen Entwicklung beim Fruchtsaftkonzentrat-Hersteller Ybbstaler geprägt. (Pd)

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