Trotz hoher Katastrophenbelastungen erzielte der Munich-Re-Konkurrent einen Reingewinn von 812 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag berichtete. Nach einem Verlust von 342 Millionen Dollar ein Jahr zuvor war dies doppelt so viel wie von Analysten erwartet. Während die Schaden- und Unfall-Rückversicherung wegen des Erdbebens in Chile und der Ölkatastrophe im
Golf von Mexiko einen Gewinneinbruch verbuchte, verdiente auch die Lebens-Rückversicherung wieder Geld.
Besonders profitierte Swiss Re von der Sparte Asset Management, die die Finanzanlagen des Konzerns verwaltet. Im Asset Management kletterte der operative Gewinn im zweiten Quartal auf 1,2 Milliarden Dollar, gut zweieinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Deutlich drückten dagegen das Chile-Erdbeben und die Explosion der Bohrinsel im Golf von Mexiko auf das Quartalsergebnis. In der Schaden- und Unfall-Rückversicherung reichten die Beitragseinnahmen nicht mehr aus, um die Kosten für Schäden und Verwaltung zu decken.
Der operative Gewinn der Sparte brach um rund die Hälfte auf 455 Millionen Dollar ein. Von dem Chile-Beben erwartet die Swiss Re eine Belastung von 630 Millionen Dollar vor Steuern, für die Bohrinsel «Deepwater Horizon» hat sie 200 Millionen Dollar angesetzt. Dank des Reingewinns konnte die Swiss Re ihre Finanzlage weiter verbessern. Das Eigenkapital wuchs im zweiten Quartal um 1,3 Milliarden auf 27,5 Milliarden Dollar. Auch beim Abbau der Risiken, die den Konzern in der Finanzkrise in Schieflage gebracht hatten, sieht sich das Management auf Kurs.
Im zweiten Quartal seien alle verbliebenen Positionen aus den vormaligen strukturierten Kreditabsicherungen (Credit Default Swaps) verkauft worden. Bis Jahresende sollen die verbliebenen Risiken komplett abgebaut werden. Mittelfristig will die Swiss Re im Schnitt eine Eigenkapitalrendite von zwölf Prozent erwirtschaften. (dpa)