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09.01.2021 | 08:42 | Süßwarenhersteller 

Gewerkschaft fordert Klarheit von Haribo

Wilkau-Haßlau - Die Zeit drängt für die Beschäftigten des Haribo-Werks in Wilkau-Haßlau.

Haribo
(c) proplanta
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) forderte am Freitag den Süßwarenhersteller noch einmal nachdrücklich auf, über die «angeblich laufenden Sondierungsgespräche» mit Interessenten für eine Übernahme zu informieren. Haribo habe der NGG zufolge unterdessen die Massenentlassung für die Beschäftigten beim Arbeitsamt angezeigt, die ersten Anlagen würden demontiert.

«Die Beschäftigten brauchen endlich Klarheit. Wir haben von Anfang an gesagt, Haribo kann sich mit dem Sozialplan nicht freikaufen. Geld ersetzt keine Arbeitsplätze», erklärte Thomas Lißner von der NGG. Man habe sich auch an Vertreter der Politik gewandt. Die Bemühungen für eine Nachfolgelösung dürften jetzt nicht nachlassen.

Haribo hatte die Produktion in seinem einzigen ostdeutschen Werk mit rund 150 Mitarbeitern im Dezember eingestellt. Begründet wurde das Aus mit hohen Investitionen, die am Standort nötig seien. Dagegen gab es massiven Protest.

«Eiskalt möchte Haribo nun seine Beschäftigten entlassen und auf die Straße setzen, ohne dass es eine Nachfolgeregelung für das Werk gibt - und das inmitten der von der Corona-Pandemie ausgelösten dramatischen Krise am Arbeitsmarkt», sagte die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke) der Deutschen Presse-Agentur. Das sei an Skrupellosigkeit kaum zu überbieten.

«Offensichtlich waren die Verlautbarungen von einem Verkauf und einem Fortbestand des Werkes nur Hinhaltetaktik und eine Beruhigungspille, um den Protest kleinzuhalten und das Image des familiären Weltmarktführers, der Jobsicherheit nach eigener Aussage großschreibt, weiter zu pflegen», betonte Zimmermann. Haribo müsse nun definitiv die Karten auf den Tisch legen, ob es noch eine Perspektive für den Standort und die Beschäftigten gibt.

Zimmermann verlangte auch eine Erklärung vom Zwickauer CDU- Bundestagsabgeordneten Carsten Körber. Der habe im Dezember vollmundig verkündet, dass er gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) vier konkrete Unternehmen präsentieren könne, die großes Interesse an einer Weiterführung der Produktion hätten. «Es ist nun an der Zeit, Farbe zu bekennen, ob hier nicht nur leichtfertig mit den Hoffnungen der Beschäftigten gespielt wurde.»

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Krauß forderte Haribo auf, «keine verbrannte Erde zu hinterlassen». Das Unternehmen müsse jetzt seiner sozialen Verantwortung nachkommen und einer anderen Firma das Werk überlassen, sagte der Landeschef der Christlich- Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Interessenten für eine Übernahme des Fabrikgeländes gebe es. Haribo dürfe sie nicht ausbremsen.
dpa/sn
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