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11.01.2023 | 10:25 | Abspaltung von Steag 

Grüner Energiekonzern Iqony zuversichtlich am Markt gestartet

Essen / Saarbrücken - Die zum Jahreswechsel unter dem Namen Iqony aus dem Energieunternehmen Steag ausgegliederten «grünen Bereiche» sind neu formiert am Markt gestartet.

Stromerzeugung
Mit dem Start von Iqony hat der Energiekonzern Steag die Zweiteilung seiner Geschäftsbereiche abgeschlossen. Nun hat er erstmals für das neue grüne Unternehmen Zahlen vorgelegt. (c) Butch - fotolia.com
In den kommenden Jahren rechne man «mit durchweg zweistelligen Wachstumsraten beim Umsatz» und einem Anstieg des operativen Ergebnisses bis 2027 um rund 45 Prozent auf dann mehr als 350 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag in Essen mit. Im vergangenen Jahr seien nach vorläufigen Zahlen ein Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von mehr als 240 Millionen Euro erwirtschaftet worden.

Der bisherige Steag-Konzern ist seit Jahresanfang zweigeteilt. Der sogenannte «schwarze» Bereich mit Kohlekraftwerken firmiert als Steag Power, während der «grüne Wachstumsbereich» mit Solar, Wind und Geothermie, aber auch Wasserstofflösungen und Speichertechnologien jetzt Iqony heißt. Zum neuen Unternehmen gehören rund 2.300 Beschäftigte.

Hinter der Neustrukturierung steht der Plan, das Unternehmen als Ganzes zu verkaufen. Man wolle bis Mitte des Jahres einen Käufer finden und bis Ende des Jahres den Verkaufsprozess abschließen, sagte Geschäftsführer Andreas Reichel der dpa. Man wisse, dass es «ein breites Interesse an der Steag gibt». Mehr könne er nicht sagen. Das Unternehmen gehört derzeit noch einem Konsortium von sechs Stadtwerken aus dem Ruhrgebiet.

Eines der wichtigsten Wachstumsfelder im neuen Unternehmen sei die Photovoltaiksparte, sagte Reichel. Neben Projektentwicklung und Planung werde man künftig auch in eigene Photovoltaikanlagen investieren. Bereits 2023 wolle man eine Gesamtkapazität von mehr als 300 Megawatt erreichen.

Die ersten Projekte in Italien und Spanien seien im Bau. Iqony entwickele auch weitere Windparkprojekte in Frankreich. Ab Ende 2024 wolle man erste neue Anlagen errichten. Bis Ende des Jahrzehnts solle sich das Windgeschäft von Iqony mehr als verdoppeln.

Iqony treibe sowohl an der Saar als auch an der Ruhr Großprojekte zur Erzeugung «grünen Wasserstoffs» voran, der mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. «Wir sind im Begriff, beide Projekte in naher Zukunft bis zur Genehmigungsreife zu entwickeln», sagte Ralf Schiele, Mitglied der Steag-Geschäftsführung.

Wichtig sei vor allem, dass das saarländische Projekt von der EU als wichtiges Projekt im gemeinsamen europäischen Interesse anerkannt werde. «Dringend» brauche man auch «eine klare und verbindliche Ausgestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen».

Im «schwarzen Bereich» mit insgesamt rund 3.200 Beschäftigten hatte die Steag im vergangenen Herbst wegen der Energiekrise zwei saarländische Steinkohlekraftwerke aus der Netzreserve wieder in Betrieb genommen. Zudem wurden zwei andere Kraftwerke anders als geplant nicht stillgelegt. Voraussichtlich im Frühjahr 2024 solle dann aber dort Schluss sein mit der Kohleverstromung.
dpa/lrs
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